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5 Schlüssel für dein Leben - Mit mentaler Flexibilität und (Selbst-) Mitgefühl durchs Leben navigieren

 

Die Gedankentropfen zum Hören


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In aller Kürze


Vieles Wertvolle im Leben erfordert Anstrengung, doch du hast die Wahl, welche Herausforderung du annimmst.

 

Unsicherheit ist normal – es reicht, eine Richtung zu haben, um sich in Bewegung zu setzen und bessere Entscheidungen zu treffen.

 

Pläne überstehen selten den ersten Kontakt mit der Realität, daher ist Flexibilität entscheidender als die perfekte Planung.

 

Nach einem Winter kommt nicht ein weiterer Winter

 

Jeder Mensch kämpft seinen eigenen Kampf, den du nicht siehst – erinnere dich daran, bevor du urteilst.

 

5 Schlüssel für dein Leben - Mit mentaler Flexibilität und (Selbst-) Mitgefühl durchs Leben navigieren

 

Diese fünf Schlüssel geben mir Orientierung und Klarheit, egal ob es gute oder herausfordernde Zeiten sind. Sie sind kein starres Ziel, das ich immer perfekt erreichen muss. Sie sind vielmehr wie ein Kompass, der mir hilft, mich in den Stürmen des Lebens zu orientieren und weiterzumachen, wenn es schwer wird. Es gibt außerdem mehr als fünf, aber ich möchte den Rahmen nicht sprengen und die Tür für eine Fortsetzung offen lassen.

 

Lass uns den heutigen Gedankentropfen durch eine Geschichte umrahmen: Die Geschichte der "Endurance", was mit dem Begriff "Durchhaltevermögen" übersetzt werden kann.

 

Im Jahr 1914 brach Ernest Shackleton mit 27 Männern an Bord der Endurance auf, um die Antarktis zu durchqueren – ein Ziel, das noch niemand zuvor erreicht hatte. Doch noch bevor sie das Festland erreichten, wurde ihr Schiff im Packeis der Weddell-See eingeschlossen. Monatelang drifteten sie im eisigen Griff der Antarktis, unfähig, sich zu befreien.


Die Endurance
Die Endurance

1) Wähle deine Schwierigkeit

 

Fast alles, was ein erfülltes Leben ausmacht, geht mit einer Herausforderung einher. Es scheint, als läge das Schöne oft auf der anderen Seite von etwas Anstrengendem. Aber das Gute daran: Du hast die Wahl, welche Herausforderung du auf dich nehmen möchtest.

 

Ein gesunder Lebensstil zum Beispiel ist nicht leicht. Regelmäßiger Sport und auf sich selbst zu achten, kann anstrengend sein. Doch ihn zu vernachlässigen, bringt eigene Schwierigkeiten mit sich – Übergewicht, Bewegungsmangel und Krankheiten, die das Leben später umso schwerer machen.

 

Sich beruflich weiterzubilden und hart zu arbeiten, um sich eine gute Position im Leben zu sichern, erfordert Disziplin. Aber das Nichtstun bringt auf lange Sicht ebenfalls Belastungen mit sich, sei es durch mangelnde berufliche Möglichkeiten oder jahrzehntelange, kräftezehrende Arbeit in unbefriedigenden Jobs.

 

Auch Beziehungen zu pflegen, sich Konflikten zu stellen und sie wachsen zu lassen, ist mit Mühe verbunden. Doch Einsamkeit und das Fehlen von tiefen Verbindungen können ebenso belastend sein.

 

Es scheint also, dass alles Wertvolle jenseits einer Anstrengung liegt. Die gute Nachricht: Du kannst in den meisten Fällen wählen, welche Anstrengung du auf dich nehmen möchtest.

 

Ernest Shackleton wählte vermutlich den härtesten Schwierigkeitsgrad.

 

Als der antarktische Winter anbrach, sank die Moral der Männer. Die eisige Kälte, die endlosen Nächte und die Aussichtslosigkeit ihrer Lage hätten leicht zu Panik und Verzweiflung führen können. Shackleton, als Anführer, wusste, dass die mentale Stärke seiner Crew genauso wichtig war wie ihr körperliches Überleben.

 

Er organisierte tägliche Aufgaben, um die Männer beschäftigt zu halten, und sorgte dafür, dass jeder das Gefühl hatte, gebraucht zu werden. Einmal bemerkte er sogar, dass ein Crewmitglied besonders niedergeschlagen war, und verlegte absichtlich sein Zelt, um neben ihm zu schlafen und ihn zu unterstützen.

 

2) Unsicherheit ist der normale Zustand – bleibe flexibel und finde eine Richtung

 

Ernest Shackletons Männer brauchten in den stürmischsten Zeiten vor allem eines: Orientierung und Bewegung. Eine ungefähre Richtung, in die sie ihre Energie lenken konnten. Genau das brauchen wir auch.

 

Doch es ist nicht so, dass wir immer genau wissen, was wir wollen oder worauf wir unsere Energie richten sollen.

 

Früher dachte ich, wenn ich älter bin, werde ich das Leben völlig durchschaut haben. Irgendwann werde ich mit absoluter Klarheit und Weisheit auf alles blicken und immer genau wissen, was zu tun ist.

 

Heute kann ich darüber nur schmunzeln und vielleicht du auch. Es erinnert mich an die Worte der Fantastischen 4: "Es könnt alles so einfach sein, isses aber nicht."

 

Es ist völlig normal, nicht immer zu wissen, welchen Weg man einschlagen soll, ob man auf dem richtigen Pfad ist, oder was einen auf einem anderen Weg erwartet. Das gehört zum Leben und kommt immer wieder vor.

 

Deshalb ist es so wichtig, in Kontakt mit sich selbst zu bleiben, innezuhalten und zu reflektieren: Bin ich auf einem Weg, der sich für mich richtig anfühlt? Passt mein Leben noch zu mir?

 

Was es nicht einfacher macht, ist, dass nicht nur die Welt um uns herum ständig im Wandel ist, sondern auch wir selbst. Flexibilität ist daher eine wertvolle Fähigkeit. Oft müssen wir gar nicht genau wissen, wie das Endziel aussieht oder wo wir genau hinwollen.

 

Es reicht, eine Richtung zu haben, in die wir uns bewegen können. Mit jedem Schritt gewinnen wir neue Einsichten und diese Bewegung gibt uns die Energie und Klarheit, die wir brauchen, um bessere Entscheidungen zu treffen.

 

Letztendlich geht es darum, die Unsicherheit zu akzeptieren, sie anzunehmen und trotzdem voranzugehen. Eine Teilnehmerin meiner Kurse hat das einmal schön ausgedrückt, und ich passe ihre Worte etwas an: "Ich packe die Unsicherheit in meine Schubkarre und nehme sie einfach mit auf den Weg."

 

Ich frage mich, was alles in der Schubkarre von Ernest Shackletons Männern lag, als sie ihren waghalsigen Plan verfolgten.

 

Im Oktober 1915 wurde die Endurance vom Eis zerdrückt und sank. Die Männer standen nun buchstäblich ohne Boden unter den Füßen. Shackleton führte sie in einem Marsch über das Eis, der durch ständiges Brechen des Eises, klirrende Kälte und Hunger geprägt war. Sie mussten die wenigen Vorräte, die sie retten konnten, hinter sich herziehen, ebenso wie drei kleine Rettungsboote. Es war eine schier endlose, qualvolle Reise.

 

3) Vorhersagen sind fast immer falsch.

 

"Kein Plan überlebt den ersten Kontakt mit dem Feind" soll der preußische Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke gesagt haben. Moltke wollte damit betonen, dass auch der sorgfältigste Plan sich ändern muss, sobald die Realität des Gefechts eintritt, da unvorhersehbare Ereignisse und Faktoren den Verlauf der Dinge beeinflussen.

 

Das Leben ist oft das, was passiert, während man etwas ganz anderes geplant hat.

 

Wenn ich zehn Jahre zurückblicke und mir damals mein heutiges Leben vorgestellt hätte, wäre es unmöglich gewesen, die Realität auch nur annähernd zu erahnen.

 

Orientierung, Pläne, Ziele – all das ist wichtig. Ich würde sogar sagen, sie sind unverzichtbar. Doch oft überstehen sie den ersten Kontakt mit der Realität nicht.

 

Was wirklich zählt, ist geistige Flexibilität und die Fähigkeit, sich anzupassen.

 

Das Unerwartete zu erwarten und zu akzeptieren, dass nicht alle Variablen im Leben vorhersehbar sind, ist essenziell. Wir wissen einfach nicht, was die Zukunft bringt. Jede Sekunde kann unser Leben eine unerwartete Wendung nehmen.

 

Solche unvorhersehbaren Ereignisse nennt man "Black Swans" – denn es ist immer das Auto, das wir nicht kommen sehen, das uns trifft.

 

Deshalb ist es so wichtig, flexibel zu bleiben und sich den unerwarteten Umständen anzupassen.

 

Wer offen für neue Chancen und Möglichkeiten bleibt, kann das Unvorhergesehene nicht nur bewältigen, sondern auch nutzen, um Neues zu entdecken und positiv zu bleiben.

 

Ernest Shakletons Männer hätten ohne flexible Anpassungsfähigkeit an eine Extremsituation nicht überlebt.

 

Trotz dieser scheinbar unüberwindbaren Hindernisse blieb Shackleton entschlossen, keinen Mann zurückzulassen. Nach mehreren Wochen erreichten sie schließlich das offene Wasser, wo sie in den kleinen Booten zur unbewohnten Elephant Island segelten. Doch die Insel bot keine Hoffnung auf Rettung. Shackleton und fünf Männer machten sich auf, über das stürmische Südpolarmeer zu segeln, um Hilfe von der 1.300 Kilometer entfernten Insel South Georgia zu holen.

 

Diese Überfahrt war eine der gefährlichsten, die jemals unternommen wurde – in einem winzigen Boot, durch orkanartige Stürme und eisige Temperaturen. Doch Shackleton und seine Männer erreichten South Georgia und konnten schließlich ein Rettungsschiff organisieren. Monate später kehrte Shackleton zurück und rettete jeden einzelnen seiner Männer – ohne einen einzigen Verlust.

 

4) Nach einem Winter, kommt nicht noch ein Winter

 

Gerade dann, wenn der Schmerz am größten ist, wenn die Wunden offenliegen, kann das Licht eindringen. Auf einen Winter folgt nicht noch ein Winter.

 

Wenn du am Boden liegst und keinen Ausweg mehr siehst, scheinen die dunkelsten Momente endlos. Doch oft ist es genau dann, nach der tiefsten Dunkelheit, dass der Frühling beginnt.

 

Meist geschieht dies, nachdem wir akzeptiert haben, dass es gerade Winter ist. Wir legen uns im übertragenen Sinne einen dicken Mantel, Schal und Mütze zu und stellen uns auf die Kälte ein. Sobald wir den Winter voll und ganz annehmen, öffnen wir den Raum für die ersten Sonnenstrahlen.

 

So wie auf eine Phase der Desorientierung wieder Klarheit folgt, kommt nach der Traurigkeit die Zuversicht zurück. Nach einer Grippe folgt keine neue Grippe, sondern eine Phase der Gesundheit. Indem wir den Winter zulassen, machen wir Platz für den Frühling.

 

Sogar die gesamte Besatzung der Endurance überlebte den Winter. Doch für zwei Besatzungsmitglieder war dies tatsächlich nicht der schlimmste Moment ihres Lebens.

 

Nach der Endurance-Expedition kehrten zwei Crew-Mitglieder, Tim McCarthy und Alfred Cheetham, nach England zurück und traten beide in den Dienst der Handelsmarine während des Ersten Weltkriegs. Beide überlebten die extremen Bedingungen der Antarktis, aber der Krieg forderte schließlich ihr Leben. Shackleton selbst wollte ebenfalls dienen, wurde jedoch aufgrund seines Alters und seiner gesundheitlichen Probleme nicht an die Front geschickt. Die meisten anderen Überlebenden der Expedition kehrten lebendig aus dem Krieg zurück. Doch viele von ihnen waren von den Strapazen gezeichnet.

 

5) Jeder kämpft einen Kampf über den du überhaupt nichts weißt

 

Wir sind oft unglaublich schnell darin, zu bewerten, zu kritisieren und vorschnell Schlüsse zu ziehen. Menschen werden aufgrund ihres Verhaltens, ihrer Worte oder manchmal sogar ganz ohne ersichtlichen Grund abgewertet.

 

Doch jeder Mensch auf dieser Welt trägt seinen eigenen inneren Kampf aus – einen, von dem du nichts weißt. Dafür muss niemand die extremen Herausforderungen einer Endurance-Crew durchleben. Allein das Leben an sich bringt genug Schwierigkeiten mit sich, von denen wir oft nichts ahnen.

 

Selbst die reichsten, erfolgreichsten oder scheinbar privilegiertesten Menschen kämpfen mit den gleichen menschlichen Herausforderungen: Einsamkeit,

Trauer, Verlust, Unsicherheiten, Depressionen – Dinge, die wir meist nicht sehen.

 

Wenn ich merke, dass ich mich über jemanden beschwere, wird mir oft klar, dass es nicht um diese Person geht. Es zeigt mir, dass ich mich eigentlich um mich selbst kümmern sollte. Meistens spiegeln solche Momente unsere eigenen unverarbeiteten Emotionen wider.

 

Das Gleiche gilt, wenn jemand sich über dich beschwert – oft hat es weniger mit dir zu tun, sondern dient als Ventil für die Gefühle der anderen Person.

 

Vielleicht hilft dir dieser Gedanke, wenn du das nächste Mal kurz davor bist, dich über jemanden aufzuregen: Auch dieser Mensch kämpft seinen eigenen Kampf, über den du nichts weißt.

 

Das sind fünf meiner Schlüssel, um durch das Leben zu navigieren. Welche Schlüssel hast du? Gibt es vielleicht welche, die mir oder anderen noch unbekannt sind? Was hilft dir, deinen Kurs zu halten und nicht im Eis stecken zu bleiben?


Bis zum nächsten Gedankentropfen!


 

Heutige Kerntropfen

 

Wähle deine Herausforderungen bewusst: Im Leben hast du die Wahl, welche Schwierigkeiten du auf dich nimmst. Anstrengung ist unvermeidbar, aber du kannst entscheiden, wofür du sie einsetzt.

 

Unsicherheit ist normal: Niemand hat immer eine klare Richtung. Flexibilität und das Akzeptieren von Unsicherheit helfen, in Bewegung zu bleiben und neue Einsichten zu gewinnen.

 

Pläne ändern sich: Egal wie sorgfältig du planst, das Leben bringt oft unvorhersehbare Wendungen. Geistige Anpassungsfähigkeit ist wichtiger als das Festhalten an einem starren Plan.

 

Auf dunkle Zeiten folgt der Frühling: Akzeptiere die schwierigen Phasen im Leben, denn sie öffnen den Raum für positive Veränderungen und Wachstum.

 

Jeder kämpft seinen eigenen Kampf: Menschen haben oft unsichtbare innere Kämpfe. Es ist wichtig, nicht vorschnell zu urteilen und Mitgefühl zu zeigen

 

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