Die Gedankentropfen zum Hören
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Das hässliche Entlein von Hans Christian Andersen.
Das "hässliche" Entlein wächst in einem Umfeld auf, in dem es nicht dazugehört, weil es anders aussieht als die Enten, die es umgeben.
Es wird verspottet und fühlt sich minderwertig, weil es versucht, sich in eine Welt einzufügen, die ihm nicht entspricht.
Doch im Laufe der Geschichte entdeckt es, dass es gar keine Ente ist, sondern ein Schwan. Als es seine wahre Natur erkennt, findet es seinen eigenen Weg und seinen Platz in der Welt.
Was wird man über dich sagen?
Stell dir vor, du könntest eines Tages, hoffentlich in weiter Ferne, deine eigene Beerdigung miterleben.
Was würdest du dir wünschen, dass die Menschen in ihren Gesprächen mit den anderen Trauernden über dich teilen?
Welche Geschichten, welche Erinnerungen sollen von dir bleiben?
Was bleibt: Die Kunst, echt zu sein
Dieser Gedanke kam mir neulich beim Lesen eines Buches: Eine Rede auf einer Beerdigung ist eigentlich ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Authentizität.
Denn das, was in diesen Momenten über dich gesagt wird, ist meist genau das, was dich einzigartig macht.
Deine kleinen Eigenheiten, deine markanten Verhaltensweisen, vielleicht sogar deine schrullige Nerdiness – alles, was dich unverwechselbar von anderen unterscheidet.
Es sind die Dinge, die dich einzigartig machen, die geteilt werden.
Denn genau das bist du – wie ich und jeder andere auf dieser Welt: etwas Besonderes. Deine Art, deine Eigenschaften, deine Verhaltensweisen und Gewohnheiten sind absolut einmalig.
Niemand sonst auf diesem Planeten ist wie du. Und genau das ist es, was dich so wertvoll macht.
Kaum jemand wird betonen, wie gut du dich angepasst hast, wie gewissenhaft du jeden Tag pünktlich zur Arbeit gegangen bist oder wie beeindruckend dein Haus und Auto waren.
Es sind die besonderen, vielleicht sogar unkonventionellen Facetten deines Lebens, die in Erinnerung bleiben.
Wenn Wissen zu Staub wird
Bei einem Gespräch über Kinderpunsch auf der Abschlussfeier meines Sohnes sagte ein Vater etwas, das mich ins Nachdenken brachte:
„Wenn ältere, erfahrene Menschen ihr Wissen nicht teilen und sich nicht zeigen, ist das eine Art Evolutionsstörung.
Sie nehmen ihre Erfahrungen mit ins Grab, wo alles, ihre Ideen und ihr Wissen, zu Staub zerfällt.“
Wer bin ich und wenn ja, wie viele?
Mit dieser Anspielung auf ein bekanntes Buch möchte ich eine Frage aufwerfen: Wer bist du wirklich?
Viele haben sich im Laufe des Lebens von sich selbst entfernt, Gefühle unterdrückt, um zu funktionieren, und gelernt, Erwartungen zu erfüllen.
Doch wenn es darauf ankommt, sich selbst zu zeigen, stellt sich oft die Frage: Wer bin ich eigentlich?
Längere Pausen, Auszeiten und Momente der Ruhe sind oft der Schlüssel, um wieder Zugang zu sich selbst zu finden.
Doch selbst für Menschen, die sich intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen, bleibt eine spannende Frage:
Wer oder was hat meine Persönlichkeit geformt? Wo liegen ihre Wurzeln, und wer lenkt eigentlich die Kräfte, die mich ins Handeln bringen?
Ein guter Anfang, mehr du selbst zu sein, ist, damit aufzuhören, jemand zu sein, der du nicht bist.
Ohne Filter entsteht echte Begegnung
In früheren Gedankentropfen habe ich das schon angedeutet:
Du merkst es daran, wenn du zu etwas Ja sagst, obwohl dein Inneres eigentlich Nein sagt.
Jedes Ja im Leben bedeutet zugleich ein Nein zu etwas anderem.
Besonders deutlich wird das, wenn du Ja sagst, um jemandem zu gefallen, um Konflikte zu vermeiden oder um nicht aufzufallen.
Dabei sagst du gleichzeitig Nein zu dir selbst und deinen eigenen Bedürfnissen.
Auch im Umgang mit Etikette und Konventionen kann ein Ja bedeuten, Nein zur Authentizität zu sagen.
Echte, verbindende Begegnungen entstehen, wenn wir möglichst ohne Filter sprechen, handeln und uns zeigen.
Es geht darum, Filter nur so weit zuzulassen, wie es nötig ist, damit der Kontakt respektvoll bleibt, ohne deine Wahrheit zu verlieren.
Eine Großmutter trotzt der Evolutionsstörung
Ein möglicher Weg, etwas in dein Leben zu bringen, das du dir wünschst, ist der Versuch, es zu verdienen.
Möchtest du, dass dir Menschen authentisch begegnen?
Dann könnte das bedeuten, den Preis hierfür zu bezahlen, nämlich die Angst vor Ablehnung zu überwinden.
Eine wunderschöne Weisheit dazu stammt aus einem Brief, den eine Großmutter an ihr Enkelkind schrieb.
Sie wollte ihr Lebenslektionen mit auf den Weg geben und schrieb:
„Sprich deine eigene Wahrheit, auch wenn deine Stimme zittert, und handle nach ihr.“
Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern Grundlage
Es wäre eine Überlegung wert mehr nach Werten zu leben und weniger nach dem Diktat von Terminkalendern, To-Do-Listen oder vermeintlichen Erwartungen.
Oft lassen wir uns von Plänen oder Vorstellungen anderer treiben oder von dem, was wir glauben, dass andere erwarten, und übergehen dabei uns selbst.
Wenn du nach Werten lebst, kannst du beides verbinden: Verpflichtungen und Selbstfürsorge.
Ein möglicher Wert könnte sein: „Ich pflege meine engsten Beziehungen von Herzen, aber nur, wenn meine eigene Schale gefüllt ist.“
Das folgende Gedicht von Bernhard von Clairvaux bringt diese Idee eindrücklich auf den Punkt:
Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal,der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt,während jene wartet, bis sie gefüllt ist.
Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter.
Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen, und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott.
Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird sie zur See.
Tue das Gleiche. Zuerst anfüllen, und dann ausgießen.
Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt, überzuströmen, nicht auszuströmen.
Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst.
Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst, wem bist du dann gut?
Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.
Ich frage mich oft, warum wir uns hierzulande so stark vom Rhythmus unserer Terminkalender und To-Do-Listen leiten lassen.
Wäre es nicht befreiender, stattdessen nach Werten und Prinzipien zu leben, die Raum für Flexibilität und echte Lebensqualität schaffen?
Die Magie des Augenkontakts: Sich zeigen und verbinden
Bei den 10 Weisheiten für ein erfülltes Leben haben wir schon über die Wirksamkeit des Augenkontakts gesprochen.
In Gesprächen Augenkontakt zu halten ist eine wertvolle Übung, deine Wahrheit auszusprechen und dabei den Blick des Gegenübers zu halten.
Tatsächlich fällt es uns oft schwerer, beim Sprechen Augenkontakt zu bewahren als beim Zuhören, weil wir uns im wahrsten Sinne dabei (verletzlich) zeigen.
Doch genau darin liegt die Magie:
Augenkontakt schafft nicht nur Bindung, sondern lässt dich und dein Gegenüber spüren, ob das, was du sagst, echt ist.
Es ist spürbar schwerer, "Ja" zu sagen, während dein Inneres "Nein" meint, wenn du dabei in die Augen eines anderen schaust.
Dein Leben, deine Botschaft
All die Gedanken, die in dieser Episode zusammenfließen, führen letztlich zu einer entscheidenden Frage:
Was möchtest du wirklich? Und wer willst du sein? Damit schließt sich der Kreis zurück zur Anfangsfrage dieses Gedankentropfens:
Was sollen die Menschen bei deiner Beerdigung über dich sagen?
Ein ehemaliger Kursteilnehmer brachte diesen Wunsch einmal mit Tränen in den Augen und sehr berührend auf den Punkt, als er seine Gedanken mit der Gruppe teilte und sagte:
„Auf meinem Grabstein soll nicht stehen: Er war eine gute Führungskraft, sondern: Er war ein guter Vater.“
Heutige Kerntropfen
Einzigartigkeit anerkennen: Deine Einzigartigkeit macht dich wertvoll – sie zu erkennen und zu leben, ist ein Geschenk an dich selbst und die Welt.
Wissen teilen: Erfahrungen und Erkenntnisse weiterzugeben, ist essenziell, um Fortschritt und Verbindung zu fördern.
Authentizität fördern: Die Kraft der Authentizität entsteht, wenn du aufhörst, jemand zu sein, der du nicht bist.
Nein zu anderen, Ja zu dir: Jedes Ja zu anderen kann ein Nein zu dir selbst sein – wähle bewusst, was wirklich zählt.
Von innen nach außen leben: Lebe aus deinen Werten und inneren Bedürfnissen heraus, nicht aus äußeren Erwartungen.
Selbstfürsorge praktizieren: Nur aus einer gefüllten Schale kannst du anderen geben, ohne selbst Schaden zu nehmen.
Augenkontakt und Wahrheit: Echte Begegnungen entstehen, wenn du deine Wahrheit sprichst und dabei den Blickkontakt hältst.
Echte Verbindungen schaffen: Filtere nur so viel, wie es für Respekt nötig ist, aber zeige dich so, wie du bist.
Leben mit Bedeutung: Frage dich, welche Botschaft dein Leben hinterlassen soll – und lebe bewusst danach.
Mut zur Authentizität: Deine Wahrheit zu sprechen, auch wenn deine Stimme zittert, ist ein möglicher Schlüssel zu echtem Leben und Verbindung.
5 Gedankentropfen Highlights
Eine Reise durch die Welt der Gefühle -Warum unsere Gefühle uns leiten, eine positive Funktion haben und wie wir lernen, besser mit ihnen umzugehen
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