In aller Kürze
Momente als kostbarste Währung: Momente formen unsere Identität und sind die wahre Währung des Lebens. Wir alle sind Moment-Milliardäre, doch ohne bewusste Aufmerksamkeit verlieren diese Momente an Wert.
Die Macht der Aufmerksamkeit: Unsere Aufmerksamkeit wird oft durch banale Aufgaben oder Medien gestohlen. Es ist entscheidend, sie bewusst auf das Hier und Jetzt zu richten, um die Fülle des Moments wirklich zu erleben.
Emotionen freilegen: Wie der Mauna Kea, dessen größte Masse unter der Wasseroberfläche liegt, sind auch unsere tiefsten Gefühle oft verborgen. Wenn wir den „Meeresspiegel“ unserer Rationalität senken, erleben wir die volle Tiefe und Fülle eines jeden Moments.
Die Gedankentropfen als Audio
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Ein Moment der Umarmung
Das bin ich im Jahr 1980 als Moment-Milliardär, gebadet von meinem Vater. 43 Jahre später besuchte ich meinen Vater auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Er war nicht bei Bewusstsein, wurde künstliche beatmet und die Chancen das anstehende Wochenende zu überleben, waren gering. Doch er überlebte.
Heute, ein Jahr nach diesem Vorfall, werden diese Zeilen geschrieben. Ein Tag nachdem ich eine herzliche Umarmung meines Vaters bekam. Diese Umarmung hatte auf mich so eine intensive Wirkung, dass die Gefühle fast überwältigend waren.
Das sind 2 ganz besondere Momente aus meinem Leben als Moment-Milliardär. Ein Moment voller Leid und ein Moment voller Zuneigung. Beide scheinen voneinander abhängig zu sein und beide waren höchst emotional.
Moment mal - Was ist eigentlich Moment?
Als Achtsamkeitstrainer empfehlen wir die Aufmerksamkeit, die meist in der Zukunft oder der Vergangenheit umherwandert, einzufangen und sie in den Moment zu bringen, um das Hier und Jetzt zu erfahren.
Und obwohl, je nach Themenfeld, ob Physik, Mathematik oder Mechanik, ein Moment unterschiedlich interpretiert wird, gehe ich in diesem Gedankentropfen davon aus, dass die subjektive Wahrnehmung eines Moment 2-3 Sekunden andauert.
Das ist ein Schaubild meiner Momente. Hellgrün eingefärbt sind meine bereits verlebten 43 Jahre. Weiß sind die Momente, die mir noch bleiben, bei einer Lebenserwartung von 90 Jahren.
Ein Blick auf die Lebenserwartungen aus den Jahren 1824 und 1924 macht uns noch bewusster, wie kostbar jeder einzelne Moment ist.
Die wahre Währung des Lebens
Momente lassen sich nicht anlegen oder vermehren wie Geld an der Börse. Vielleicht kannst du durch einen gesunden Lebensstil mehr davon haben, aber eins bleibt sicher:
Momente sind die kostbarste Währung, die du besitzt.
In ihnen steckt alles – deine Freude, dein Schmerz, deine Erfahrungen, Erlebnisse, zukünftige Erinnerungen und sogar das, was dich als Person ausmacht, deine Identität. Sie sind der wahre Schatz deines Lebens.
Moment-Milliardäre
Wenn wir davon ausgehen, dass ein Moment 3 Sekunden dauert, sind wir bei unserer Geburt echte Moment-Milliardäre.
In der Mitte des Lebens haben wir, je nach Alter, immer noch mehrere hundert Millionen Momente vor uns. Selbst wenn wir nur noch ein Jahr zu leben hätten, blieben uns über 10 Millionen wertvolle Momente.
Wir sind in nahezu jeder Lebenslage reich an Momenten – eine Erkenntnis, die dem bekannten Ausdruck „Es ist nie zu spät“ Nachdruck verleiht.
Die wahre Macht der Aufmerksamkeit
Momente an sich sind nicht automatisch wertvoll – ohne unsere bewusste Aufmerksamkeit können sie einfach an uns vorbeiziehen, ohne dass wir sie wirklich erleben.
Vor dem Hintergrund, dass unsere Momente begrenzt sind, frage ich mich oft, warum wir so viel unserer Aufmerksamkeit auf belanglose, alltägliche Aufgaben verschwenden.
Viel zu oft verschenken wir wertvolle Momente, weil unsere Gedanken damit beschäftigt sind, uns über eine unaufgeräumte Spülmaschine zu ärgern.
Doch es geht auch anders: Du kannst die Spülmaschine ausräumen, ohne deine Aufmerksamkeit daran zu binden. Du hast die Wahl, wo sich deine Gedanken aufhalten, während du einfache Aufgaben erledigst – und das macht einen echten Unterschied.
Der größte Dieb unserer Momente
Medien, ob klassisch oder sozial, sind die größten Diebe unserer Zeit. Sie fangen deine Aufmerksamkeit ein und verkaufen sie an Werbetreibende. Oft regen sich Menschen über Donald Trump oder die neuesten Schlagzeilen auf, ohne zu bemerken, was wirklich passiert.
Was die Medien wirklich tun, ist, deine Aufmerksamkeit festzuhalten – oft nicht um zu informieren, sondern um Quoten und Verkaufszahlen zu sichern.
Deine Aufmerksamkeit ist ihr wahres Produkt, das sie an Werbekunden weiterverkaufen. Lass nicht zu, dass dir deine wertvollste Währung so leicht gestohlen wird.
Meister des Selbstbetrugs: Der Moment entgleitet uns
Wir halten uns oft selbst davon ab, den gegenwärtigen Moment zu erleben – sei es, weil wir uns in möglichen Problemen der Zukunft verlieren oder Vergangenes endlos durchdenken. Schon Mark Twain wusste es treffend zu sagen:
„Ich hatte in meinem Leben unzählige Probleme, aber 99% davon sind nie eingetreten.“
Warum also lenken wir unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf das, was war oder was vielleicht kommen könnte, anstatt den einzigen Moment zu genießen, der wirklich zählt – das Jetzt?
Wenn die Aufmerksamkeit blockiert ist
Manchmal scheint unsere Aufmerksamkeit wie eingefroren.
Albert Einstein sagte einst: „Die Intuition ist ein Geschenk, und der Verstand ihr treuer Diener. Doch wir haben eine Welt erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“
Für diesen Gedankentropfen könnte man es so formulieren: Das offene Herz ist ein Geschenk, der Verstand sein treuer Diener. Doch wir haben eine Welt geschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.
Früher konnte ich die Umarmung meines Vaters nicht wirklich zulassen – ich nahm sie rational wahr, aber emotional blieb sie mir verschlossen. Auch heute fällt mir das manchmal noch schwer.
Rückblickend wusste ich nicht einmal, dass es eine tiefere, emotionalere Ebene gibt. Kein Wunder, schließlich hatte ich schon in der Schule damit begonnen, meinen Verstand zu schulen und meine Gefühle zu unterdrücken.
Der verborgene Berg der Gefühle
Das erinnert mich an den Mauna Kea auf Hawaii. Mit 10.200 Metern ist er größer als der Mount Everest, doch da 60% seiner Masse unter Wasser liegen, wirkt er über dem Meeresspiegel nur wie ein 4.200 Meter hoher Berg.
Im Gegensatz zur realen Welt können wir in unserem Inneren den „Meeresspiegel“ senken und die tiefer liegende Welt der Gefühle, die normalerweise unterhalb der Wahrnehmung des rationalen Verstands verborgen ist, freilegen.
Die Fülle eines Moments fühlt sich dann nicht nur wie 4.000 Meter an – sondern wie die vollen 10.000 Meter, die er tatsächlich ist.
Zum Nachdenken…
Vielleicht lässt du diese Fragen sanft in dein Bewusstsein tröpfeln:
Welche Momente möchtest du heute ganz bewusst erleben?
Wo ist deine Aufmerksamkeit in diesen Augenblicken?
Und wenn es zu einer Umarmung mit einem geliebten Menschen kommt, senke den Meeresspiegel und nimm sie wahr, als wärst du der frei gelegte Mauna Kea – tief verwurzelt, verbunden mit allem, stabil und ruhig in der Erde ruhend.
Erlaube dir, dein Leben als Moment-Milliardär in vollen Zügen zu genießen.
Bis zum nächsten Gedankentropfen!
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