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033 - Wie du deine Energie schützt, bevor sie dich verlässt - Was wir von den Finnen über Zufriedenheit lernen können

  • Autorenbild: Ronny
    Ronny
  • 2. Aug.
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Aug.

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Das stille Geheimnis der Finnen

 

Vor einigen Wochen habe ich in Finnland, in Helsinki, Urlaub gemacht. Ein Land, in dem es selbst im Sommer kaum warm wird.

 

Ein Land mit langen, kalten Wintern, hohen Preisen, aktuell hoher Arbeitslosigkeit – und einer gewissen Langsamkeit, die manche vielleicht als Langeweile empfinden würden.

 

Und dennoch: Die Finnen wurden zum sechsten Mal in Folge als die glücklichsten Menschen der Welt ausgezeichnet. Wie ist das möglich?

 

Glück und Zufriedenheit
Wie du deine Energie schützt

Einfach Kaffee 

 

Ich habe mich mit einigen Finnen unterhalten und allen habe ich diese Frage gestellt.

 

Die Antworten lauteten sinngemäß immer gleich: Schau dich doch mal um. Die Finnen bleiben in der Ruhe bei sich.

 

Sie sprechen nur, wenn sie müssen – und selbst dann nur das Wesentliche.

 

Mir wurde gesagt: Wenn ein Finne einen Kaffee bestellt, grinst er nicht breit, stellt sich innerlich nicht auf höflich, freundlich und gesprächsbereit.

 

Er sagt auch nicht: „Guten Morgen, kann ich bitte einen Kaffee haben?“, gefolgt von zwei Minuten Small Talk.

 

Nein, er stellt sich einfach hin, so wie er ist, und sagt nur:

 

„Kaffee.“

 

Im Land der leisen Schritte

 

Und ja, als ich durch die Straßen von Helsinki lief, fiel mir auf: Fast niemand redet. Alles ist leise.

 

Es gibt kaum Blickkontakt. Niemand hat es eilig. Es wirkt genügsam, langsam, bescheiden.

 

Finnen verarbeiten wohl während eines Tages deutlich weniger Eindrücke und sind weniger Reizen ausgesetzt.

 

Es ist nur eine Theorie, aber sie führt mich zu einer ersten möglichen These, die insbesondere für Menschen ab dem mittleren Alter relevant sein könnte:

 

Wir kreieren keine Energie mehr, wir verteidigen oder bewahren sie.

 

Wenn der Körper die Rechnung schickt

 

Energie ist endlich. Sie ist rar. Jeden Tag stehen wir mit einer bestimmten Menge an verfügbarer Energie auf.

 

Diese können wir nutzen – und wenn wir darüber hinausgehen, nehmen wir einen Energie-Kredit auf, den wir später mit Zinsen zurückzahlen müssen.

 

Entweder in Form von Erschöpfung oder dadurch, dass der Körper sich mit Krankheit meldet.

 

Ein großer Teil dieser Energie geht verloren, ohne dass wir es merken. Es sind die vielen Eindrücke, die im Laufe eines Tages auf uns einprasseln.

 

Wenn der Kopf im Hintergrund rechnet

 

Unser Unterbewusstsein schützt uns davor, all diese Reize bewusst wahrzunehmen. Es filtert und sortiert, trennt Wichtiges von Unwichtigem.

 

Nur was als relevant eingestuft wird, erreicht unser Bewusstsein.

 

Doch dieser ständige Filterprozess kostet Kraft. Er verbraucht Energie, obwohl wir ihn nicht direkt bemerken.

 

Man kann es sich vorstellen wie bei einem Computer: Im Hintergrund laufen Programme, die Speicher und Rechenleistung beanspruchen – auch wenn wir sie nicht aktiv geöffnet haben.

 

Meistens handelt es sich dabei um audiovisuelle Reize. Zum Beispiel, wenn wir eine belebte Straße entlanggehen.

 

Viele Menschen sagen dann: Das nehme ich gar nicht richtig wahr. Doch unser Unterbewusstsein nimmt es sehr wohl auf – und verarbeitet es.

 

Das führt mich zum nächsten Punkt:

 

Es lohnt sich, das eigene Unterbewusstsein vor zu vielen Eindrücken zu schützen.

 

Einfach mal abschirmen

 

Mir persönlich helfen dabei ganz einfache Mittel. In lauten Umgebungen trage ich fast immer Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung.

 

Meistens lasse ich dabei keine Musik laufen. Allein der geringere Geräuschpegel entlastet spürbar.

 

Ich trage die Kopfhörer inzwischen in etwa 90 Prozent der Zeit, wenn ich unterwegs bin.

 

Es hilft meinem System, weniger Reize verarbeiten zu müssen – und genau darum geht es:

 

Energie zu sparen, bevor sie verloren geht.

 

Weniger Nachdenken, mehr Energie

 

Auch tägliche Entscheidungen, die wir immer wieder neu treffen, verbrauchen Energie.

 

Das klingt vielleicht zunächst ungewöhnlich, doch ich mache hier gute Erfahrungen mit festen Routinen.

 

Zum Beispiel frühstücke ich seit Jahren jeden Tag dasselbe. Für manche mag das nach Einseitigkeit klingen, aber es hat klare Vorteile.

 

Ich weiß genau, was ich einkaufen muss, muss mir morgens keine Gedanken machen – und es kostet keine Energie.

 

Die frei gewordene mentale Kapazität kann ich für andere Dinge nutzen.

 

Langsam ist weit

 

Bei allem, was du im Leben angehst, kannst du dir gerne im Hinterkopf behalten:

 

Kontinuität schlägt Intensität.

 

Wir fühlen uns ja furchtbar gerne gestresst, weil wir uns dann für wichtig halten oder hoffen, dass andere uns dafür bewundern.

 

Doch wenn wir bei etwas weit gehen wollen, sollten wir langsam gehen. Ohne den Stress, ohne einen Energie-Kredit aufzunehmen.

 

Es macht Sinn, es heute langsam anzugehen – also sanft mit sich selbst zu sein in der täglichen Ausführung.

 

Gleichzeitig aber konsequent zu bleiben und es regelmäßig umzusetzen in der langfristigen Ausführung.

 

Diese Schritt-für-Schritt-Technik bringt einen am Ende weiter. Und mehr noch: Sie spart Energie. Und genau die wollen wir ja verteidigen.

 

Lass dein Denken ausschwingen

 

Anstatt immer mitten im Geschehen zu sein und dabei manchmal den Überblick zu verlieren, schaffe dir bewusst Raum, in dem Klarheit entstehen kann.

 

Es geht nicht nur darum, zur Ruhe zu kommen – sondern auch darum, deinem Gehirn die Möglichkeit zu geben, einmal auszuschwingen.

 

Wie bei einer Schaukel, wenn du als Kind von ihr abgesprungen bist: Sie schwingt noch eine Weile unkontrolliert hin und her, bevor sie langsam zur Ruhe kommt.

 

Genauso verhält es sich mit unserem Geist, wenn wir aus dem Denken aussteigen.

 

Er schwingt weiter – oft in alle Richtungen, manchmal wild, manchmal suchend – und verführt uns noch, indem er ruft wie ein kleines Kind:

 

„Beschäftige und unterhalte mich.“

 

Doch genau an diesem Punkt lohnt es sich, nichts zu tun. Lass den Geist eine Weile ausschwingen.

 

Geh spazieren – ohne Handy. Gönne dir einen Tag mit weniger Input.

 

Das schafft Klarheit, Fokus und Struktur. Und am Ende bringt es dich weiter als jeder zusätzliche Impuls.

 

Denn du sparst Energie, bündelst sie – und lenkst sie dorthin, wo sie wirklich etwas bewirken kann.

 

Schütze deine Energie – auch vor dir selbst

 

Die meisten alltäglichen negativen Gefühle kosten eine Menge Energie. Damit ist nicht gemeint, wenn du wegen etwas in Trauer bist.

 

Es ist wichtig, diese Gefühle zuzulassen. Gemeint ist der alltägliche Ärger über Kleinigkeiten oder über andere Menschen.

 

Stell dir die Frage: Hat es dir jemals irgendetwas gebracht, dich über diese Dinge aufzuregen?

 

Das Leben ist viel zu wertvoll, um unsere begrenzte, wertvolle Energie in Ärger über Belanglosigkeiten zu stecken.

 

Energieverlust durch Gedankenhopping

 

Kein Multitasking. Es ist längst bekannt, dass das ständige Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Aufgaben Energie kostet.

 

Jedes Mal, wenn wir zwischen zwei Bereichen wechseln, muss unser Gehirn sich neu sortieren.

 

Es unterbricht, wechselt den Kontext, sucht die Gedankenfäden zusammen – all das braucht Kraft, auch wenn wir es nicht bewusst wahrnehmen.

 

Besser ist es, sich auf eine Sache zu konzentrieren, sie in Ruhe zu Ende zu bringen und erst dann zur nächsten überzugehen.

 

Denn jeder einzelne Gedankensprung kostet Energie

 

Spür dich früher

 

Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Erkenne rechtzeitig, wann es dir zu viel wird. Dein eigener Körper ist dabei der beste Hinweisgeber.

 

Manchmal zeigt er es dir durch eine verspannte Schulter. Manchmal ist es nur ein leises Gefühl, dass bald Kopfschmerzen aufziehen könnten.

 

Wichtig ist, diesen Signalen zuzuhören – und rechtzeitig gegenzusteuern. Denn wer ständig über die eigenen Grenzen geht, nimmt Energie auf Kredit.

 

Und diesen Kredit zahlen wir in der Regel mit Zinsen zurück.

 

Stell dir vor, du gehst durch deinen Alltag wie durch eine stille Straße in Helsinki.Nicht gehetzt, nicht abgelenkt – sondern bewusst, mit klarer Energie.

 

Vielleicht beginnt Glück nicht mit Veränderung, sondern mit einem anderen Tempo. Eines, das dich trägt – statt dich zu erschöpfen. 

Kerntropfen


Die Kraft der Stille

In Finnland wird wenig geredet, wenig performt – Kommunikation ist reduziert auf das Wesentliche. Die Ruhe wirkt entlastend.

 

Energie wird nicht erzeugt, sondern geschützt

Gerade mit zunehmendem Alter geht es weniger ums Energieaufbauen – sondern darum, sie nicht unnötig zu verlieren.

 

Der unsichtbare Verbrauch

Reize, die wir nicht bewusst wahrnehmen, belasten trotzdem unser System – unbemerkt, aber kontinuierlich.

 

Das Unterbewusstsein als Dauerarbeiter

Wie Hintergrundprogramme auf einem Computer filtert unser Geist ständig Eindrücke – und verbraucht dabei Energie.

 

Techniken der Abschirmung

Noise-Cancelling-Kopfhörer ohne Musik helfen, Umgebungsreize zu reduzieren und spürbar Energie zu sparen.

 

Weniger Entscheidungen, mehr Fokus

Routinen – wie tägliches, gleiches Frühstück – reduzieren Entscheidungslast und schaffen geistige Freiräume.

 

Langsamkeit schlägt Intensität

Statt alles auf einmal zu wollen, bringt dich langsame, regelmäßige Umsetzung langfristig weiter – und spart Energie.

 

Raum zum Ausschwingen

Nach Reiz und Denken braucht das Gehirn Leerlauf. Spaziergänge ohne Input schaffen Klarheit und bündeln Kraft.

 

Innerer Frieden spart Energie

Sich über Kleinigkeiten aufzuregen kostet unnötig viel – bewusste Gelassenheit schützt deinen Akku.

 

Spür früher, wo Schluss ist

Der Körper sendet leise Warnzeichen. Wer sie ernst nimmt, verhindert Energie-Kredite – und zahlt weniger Zinsen.


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