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Selbstzweifeln die Macht nehmen – Du musst nicht alles glauben, was du denkst

  • Autorenbild: Ronny
    Ronny
  • vor 5 Tagen
  • 7 Min. Lesezeit

Die Gedankentropfen zum Hören


Denkst du, andere könnten auch von den Gedankentropfen profitieren? Hinterlasse eine Bewertung bei Spotify – es dauert nur wenige Sekunden und könnte viele inspirieren.


Die unsichtbare Narbe

 

In einem psychologischen Experiment wurde Frauen erzählt, sie nähmen an einer Studie teil, die untersuchen solle, wie andere Menschen auf Gesichter mit sichtbaren Entstellungen reagieren.

 

Man schminkte ihnen eine auffällige Narbe auf die Wange – mit professionellem Make-up, realistisch und deutlich sichtbar.

 

Danach zeigte man ihnen ihr Spiegelbild, damit sie die Narbe selbst sehen konnten.

 

Kurz darauf erklärte man, die Narbe müsse noch leicht nachgebessert werden, bevor sie in den Gesprächsteil der Studie gingen.

 

In Wahrheit wurde die Narbe dabei vollständig entfernt – ohne dass die Frauen es bemerkten. Sie glaubten jedoch weiterhin, sie sei sichtbar.

 

Im Anschluss führten sie ein Gespräch mit einer fremden Person. Später beschrieben sie die Begegnung als unangenehm.

 

Viele sagten, sie hätten gespürt, dass das Gegenüber auf Distanz ging, abweisend wirkte oder sie anders behandelte – offenbar, so dachten sie, wegen der unsichtbaren Narbe in ihrem Gesicht.

 

Das erlebendes vs. das erinnernde Ich
Selbstzweifeln die Macht nehmen

Die Narben, die niemand sieht

 

Wir brauchen keine sichtbaren Narben im Gesicht, um unsere Fehlbarkeiten mit uns herumzutragen.

 

Wir sind erstaunlich gut darin, unsere Narben, Zweifel und Schwächen ganz selbstverständlich in unsere Begegnungen mitzunehmen.

 

Was wir über uns selbst glauben und welche Geschichten wir immer wieder aufrechterhalten, prägt unser ganzes Leben.

 

Welche Narben hältst du aufrecht?

 

Ich kann dir versichern: Fast jeder Mensch auf diesem Planeten trägt seine Narben mit sich. Sichtbar sind sie selten, sie wirken eher im Verborgenen.


Wir schreiben sie nicht groß auf ein Blatt Papier und halten sie lesbar für alle in die Höhe. Aber vielleicht wäre genau das gar keine schlechte Idee!

 

Unsere gemeinsame Menschlichkeit: Wenn Verletzlichkeit sichtbar wird

 

Das dachte sich auch die Psychologin Rikke Kjelgaard.

 

Die dänische Psychologin hat mit Our Common Fate ein stilles, berührendes Video geschaffen, das zeigt, wie viel Selbstzweifel wir im Verborgenen mit uns tragen – und wie sehr wir uns darin ähneln.

 

Sie versammelt in ihrem Video Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen.

Im Video halten die Teilnehmer jeweils ein Blatt Papier hoch, auf dem ein grundlegend negativer Gedanke über sich selbst steht – offen, still und sichtbar für alle.

 

Schaue dir das Video wirklich sehr gerne an, es ist nicht nur sehr berührend, es öffnet auch die Augen darüber, wie viele Menschen mit Fehlbarkeiten zu kämpfen haben.

 

Doch vergiss nicht die Taschentücher, mir kommen dabei jedes Mal die Tränen.

 

 

Falls du es nicht schauen möchtest, liest oder hörst du gleich einige Glaubenssätze, die von den Teilnehmern geschrieben wurden.

 

Diese Sätze hielten sie sichtbar für alle auf einem großen Blatt Papier während der Übung in der Hand:


„Ich bin nicht genug.“„Ich verdiene keine Liebe.“

"Niemand mag mich"

"Ich bin ein Versager"

"Ich möchte nicht, dass jemand sieht, wer ich wirklich bin"

"Ich gehöre nicht dazu"

"Ich bin innerlich zerbrochen"

"Ich leide"

"Ich habe als Papa/Mama versagt"

"Ich bin unsichtbar"„Ich bin eine Enttäuschung.“

Sätze, die weh tun – und doch so vielen vertraut sind. Am Ende steht auf dem Schild eines jungen Mädchens:

 

 "Niemand liebt nicht".

 

Es betrifft uns alle

 

Nochmal: Fast jeder Mensch läuft mit einer Narbe dieser Art herum. Man könnte von unserer gemeinsamen Menschlichkeit sprechen.

 

Auf meinem Papier würde übrigens stehen: „Ich bin es nicht wert.“

 

Was würde auf deinem stehen?

 

Allein diese Frage kann etwas in Bewegung bringen.

 

Innere Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen.

 

Viele dieser Sätze entstehen in der Kindheit – oft aus Erfahrungen, Missverständnissen oder wiederholten Botschaften von außen.

 

Sie wirken meist unbewusst, sind aber hochwirksam: Sie steuern, wie wir uns fühlen, was wir für möglich halten – und wie wir auf die Welt reagieren.

 

Und genau deshalb lohnt es sich, sie liebevoll zu hinterfragen.

 

So dachten wohl auch die alten Japaner, als sie einst folgende Weisheit überlieferten – auch wenn die genaue Herkunft unklar ist

 

Der Tempel der tausend Spiegel

 

Ein Hund verirrt sich in einen alten Tempel. Die Wände dort sind mit tausend Spiegeln bedeckt.Als der Hund den Raum betritt, sieht er sich plötzlich umringt von tausend anderen Hunden.Er knurrt – und tausend Hunde knurren zurück.Er bellt – und tausend Hunde bellen zurück.Er fürchtet sich, zeigt die Zähne, und flieht in Panik.

 

Ein anderer Hund kommt später in denselben Tempel.Auch er sieht sich von tausend Hunden umgeben – aber er wedelt mit dem Schwanz.Die anderen Hunde wedeln ebenfalls.Er springt freundlich herum – und erlebt ein Meer aus Freundlichkeit.Er verlässt den Tempel voller Freude.

 

Verletzlichkeit anerkennen – und neu begegnen

 

Bis zu einem gewissen Grad beeinflusst unsere innere Haltung tatsächlich, wie wir die Welt erleben.

 

Doch wir sollten uns nichts vormachen: Unsere alten Narben verschwinden nicht über Nacht.

 

Aber wir können lernen, mit ihnen anders umzugehen. Anstatt sie zu verstecken oder zu bekämpfen, dürfen wir ihnen mit Selbst-Mitgefühl begegnen.

 

Wir können dem inneren Kritiker die Lautstärke nehmen – und Schritt für Schritt ein freundlicheres Selbstbild entwickeln.

 

Vielleicht begegnen wir dann auch der Welt mit etwas weniger Misstrauen. Und entdecken statt knurrender Spiegelbilder plötzlich Wesen, die zurücklächeln.

 

Ein erster Schritt? Verstehen, dass du damit nicht allein bist.

 

Du bist nicht allein mit dieser Stimme


Diese Stimme, die dich zweifeln lässt, die dir sagt, du bist nicht genug, du hast es nicht verdient oder du musst dich mehr anstrengen – sie ist menschlich.

 

Milliarden anderer Menschen haben sie! Das ist keine Übertreibung!

 

Selbst-Mitgefühl ist daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.

 

Ein neuer Glaubenssatz für dich

 

Manche Gedanken begleiten uns wie alte Schatten. Sie tauchen immer wieder auf. Leise, beharrlich, vertraut.

 

Vielleicht helfen dir ein paar neue Gedanken, die du dir mitnehmen kannst:

 

Nicht jeder Glaubenssatz ist wahr. Ich bin es nicht wert kann auch heißen Ich bin es wert.

 

Nicht jedes Problem muss sofort gelöst werden. Manche darf man einfach mit Würde tragen.

 

Würdest du so mit einem Freund sprechen, wie du manchmal mit dir selbst sprichst?

 

Viele unserer Selbstbilder stammen von früher. Aus Blicken, Worten, Reaktionen anderer. Du darfst sie hinterfragen.

 

Gedanken sind keine Tatsachen. Du bist nicht die Stimme in deinem Kopf. Du bist der, der sie hört.

 

Zwischen einem Gedanken und deiner Reaktion liegt ein Raum. Und in diesem Raum liegt deine Freiheit.

 

Vielleicht fragst du dich irgendwann: Würde ich mich selbst auf einen Kaffee einladen? Wenn du zögerst: Was müsste sich verändern, damit du Ja sagen kannst?

 

Die stille Wirkung deiner Präsenz

 

Oft gibt es eine Diskrepanz zwischen dem, was wir innerlich erleben, und dem, wie wir von außen wahrgenommen werden.

 

Wird deine Narbe überhaupt gesehen?

Oder werden Narben wahrgenommen, die gar nicht existieren?

 

Vielleicht leidest du in solchen Momenten unter dem sogenannten Spotlight-Effekt – dem Gefühl, im Mittelpunkt zu stehen, obwohl alle anderen genauso in ihren eigenen Gedanken gefangen sind.

 

Ich zum Beispiel wirke oft ruhig und gelassen. Und meistens bin ich das auch.Aber selbst wenn ich innerlich bewegt oder emotional bin, wirke ich nach außen oft ruhig – manchmal sogar distanziert.

 

Mir ist inzwischen bewusst, dass ich mit genau dieser Wirkung in den Tempel der tausend Spiegel gehe.


Und vielleicht ist es genau das, worauf es ankommt: Ein Bewusstsein dafür, welche Narben du trägst – oder eben nicht.


Und dir selbst die Erlaubnis zu geben, damit sichtbar zu werden. Ehrlich. Selbstbewusst. Offen und entspannt.

 

Und zum Schluss noch eine Frage:

 

Welche Narben hältst du – wie die Frauen im Experiment – noch immer für real, obwohl sie längst verblasst sind oder vielleicht nie wirklich existiert haben?

Heutige Kerntropfen

 

Die Übung mit dem Visionär hat mein Leben verändert. Sie kann auch in festgefahrenen Situationen neue Wege öffnen – nicht schnell, nicht leicht, aber nachhaltig.

 

Der Visionär denkt nicht in Grenzen. Er darf naiv, verspielt und vollkommen frei träumen – selbst dann, wenn das Geträumte unmöglich scheint.

 

Während der Visionär spricht, schweigt der Realist. Denn Zweifel, Vernunft und Bewertungen haben in dieser Phase keinen Platz.

 

Ein großes Blatt Papier wird zum inneren Raum. Ideen dürfen auftauchen, wirken, sich setzen – nicht durch Nachdenken, sondern durchs Loslassen.

 

Auch Tabus verdienen Licht. Themen wie Nähe, Sexualität oder innere Sehnsüchte beeinflussen dein Wohlbefinden – gerade, wenn sie oft verdrängt werden.

 

Manche Erkenntnisse tun weh. Vielleicht, weil du etwas verloren hast. Oder weil dir bewusst wird, was dir fehlt. Auch das darf da sein.

 

Doch durch Klarheit entsteht Orientierung. Du erkennst, was dir wirklich wichtig ist – und dass Veränderung möglich ist, Schritt für Schritt.

 

Am Ende meldet sich der Realist – nicht um zu bremsen, sondern um zu sortieren. Wie ein Erwachsener, der die Träume seines inneren Kindes liebevoll in die Realität begleitet.

 

Diese Übung war der Ursprung der Gedankentropfen. Sie entstand aus meinem Wunsch, nicht nur über Grillrezepte zu sprechen – sondern über das, was wirklich zählt.

 

Dein Visionär kennt die Richtung. Vielleicht nicht jedes Detail. Aber er weiß, was du brauchst. Lass ihn zu Wort kommen.


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