039 - Segel setzen statt Ziele - und das richtige Leben entfaltet sich
- Ronny

- vor 3 Tagen
- 9 Min. Lesezeit
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Segel setzen statt Ziele
Ein gutes Leben kann erstaunlich einfach sein.
Bruce Lee brachte es einmal auf den Punkt:
„Ich fürchte nicht den Mann, der jeden Tag 10 000 Kicks übt. Ich fürchte den Mann, der 10 000 Mal einen Kick übt.“
Ich mag dieses Bild. Denn wer versucht, 10 000 Dinge gleichzeitig zu jonglieren, steht permanent unter Strom – und kommt bei nichts wirklich an.
Aber wer eine Sache immer wieder übt, bringt Ruhe hinein. Und mit der Ruhe kommen Gelassenheit, Tiefe und irgendwann auch Leichtigkeit.
Natürlich, das Leben lässt sich nicht auf eine Sache reduzieren. Wir sind keine Mönche im Kloster, sondern Menschen mit Jobs, Beziehungen und Alltag.
Doch vielleicht können wir von Bruce Lees Angstgegner lernen: uns auf das Wesentliche zu konzentrieren – auf ein paar ausgewählte Bereiche, die unser Leben wirklich tragen.
Wenn das Leben einfacher werden soll, braucht es Orientierung.
Keine strengen Regeln, sondern wenige, gute Anker.
Ich möchte dir ein paar davon zeigen. Bereiche, auf die sich Fokus lohnt, weil sie das Fundament für ein gutes Leben bilden.

Liebe und Verbindung entsteht durch langfristige Beziehungen
Ich erinnere mich an die Zeit, in der ich versuchte, einen großen Freundes- und Bekanntenkreis zu pflegen.
Mein Kalender war voll, doch wirklich da war ich selten.
Ich wollte überall dabei sein und allen gerecht werden. Am Ende blieb das Gefühl, nirgends richtig anzukommen.
Es war nicht leicht, loszulassen. Manche Kontakte verblassen zu sehen, fühlt sich an, als würde man kleine Stücke seiner Geschichte verlieren.
Heute spüre ich, wie gut es tut, Zeit zu haben. Für Gespräche. Für Menschen, bei denen ich einfach sein kann.
Da beginnt Verbundenheit. Da fühlt es sich an wie Zuhause.
Gesundheit und Wohlbefinden entstehen durch langfristig gesunde Gewohnheiten
Manchmal dauert es, bis man neue Routinen wirklich etabliert.
Gesunde Gewohnheiten aufzubauen ist nicht leicht, und viele setzen sich dabei zusätzlich unter Druck.
Mir hat geholfen, das Ganze von der Metaebene zu betrachten.
Wenn ich regelmäßig zur gleichen Zeit schlafe, Sport treibe, auf mein Gewicht und meine Ernährung achte, Stress reduziere und mir Ruhephasen gönne, geht es mir spürbar besser.
Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass in mir zwei Stimmen wirken: die eine denkt kurzfristig, die andere langfristig.
Mein kurzfristiges Selbst hat natürlich mehr Lust auf die Tüte Chips, aber mein langfristiges Ich würde darunter leiden.
Innerer Frieden entsteht durch langfristige Selbstreflexion.
Immer dann, wenn wir neben uns stehen, uns selbst übergehen oder hinten anstellen, nur um zu funktionieren, verlieren wir den Kontakt zu uns selbst.
Doch genau dieses Spüren ist die Grundlage für alles, worüber wir hier sprechen.
Um sich selbst wirklich zu fühlen, braucht es die Bereitschaft, mit sich selbst in der Stille zu sitzen.
Am Anfang ist diese Stille selten friedlich – eher ein rauschender Verkehr aus Gedanken, wie eine achtspurige Autobahn.
Doch je länger wir bleiben, desto klarer wird der Weg.
In dieser Stille beginnen die wichtigen Fragen aufzutauchen:
Wer bist du? Und was willst du?
Und sie helfen dir bei allen anderen hier genannten Säulen fürs Leben.
Fähigkeiten und Wachstum entstehen durch regelmäßige Anstrengung
Jeder, der schon einmal Sport getrieben oder ein Instrument gelernt hat, weiß das. Es klingt banal, und doch steckt darin eine wichtige Frage:
Welche Fähigkeiten willst du überhaupt entwickeln?
Für mich war es entscheidend, meine inneren Muster und automatisierten Verhaltensweisen zu erkennen – und mich nicht länger von ihnen treiben zu lassen.
Tennis zu lernen war im Vergleich einfach. Aber an mir selbst zu arbeiten, hat sich langfristig weit mehr gelohnt.
Und wiederum hilft diese Fähigkeit in allen anderen Bereichen.
Wie du vielleicht schon bemerkt hast, ist es wie ein Netz aus Verbindungen, das mit jeder bewussten Erfahrung stärker wird.
Was das Leben noch trägt
Neben all diesen Punkten gibt es noch viele weitere Bereiche, die das Leben formen und vertiefen können.
Sie alle greifen ineinander, stärken sich gegenseitig und wirken wie Wellen, die sich überlagern.
Schau sie dir in Ruhe an und spüre, was in dir resoniert – was dich wirklich anspricht, weil es gerade zu deiner Lebensphase passt.
Wohlstand und finanzielle Sicherheit entstehen durch langfristiges Investieren.
Dankbarkeit und Zufriedenheit wachsen aus einem dauerhaften Bewusstsein für das Positive.
Weisheit entsteht aus beständigem Beobachten, Zuhören und ehrlicher Neugier.
Vertrauen wächst durch langfristige Offenheit und Kommunikation.
Sinn entsteht, wenn wir über längere Zeit im Einklang mit unseren eigenen Werten handeln – nicht mit den Werten der Gesellschaft.
Stärke und Resilienz erwachsen aus dem wiederholten Überwinden von Widerständen.
Authentizität entsteht durch den Mut, sich selbst treu zu bleiben.
Demut wächst aus dem Staunen über das, was größer ist als wir.
Freiheit entsteht, wenn wir unsere eigenen Grenzen achten.
Und Ruhe – sie wächst aus dem fortwährenden Annehmen dessen, was ist.
Weniger Druck, mehr Orientierung
Natürlich kann all das auch Druck auslösen. Vielleicht denkst du dir:
Ich bin doch gar nicht gleichzeitig stark, resilient, authentisch, ruhig, weise oder dankbar.
Doch darum geht es gar nicht.
Wichtiger ist, erst einmal zu erkennen, welche dieser Punkte für dich persönlich gerade am meisten Bedeutung haben.
Und sich dann vielleicht sogar zu erlauben, mit nur einem einzigen Punkt zu beginnen.
Unser kurzfristiges Selbst setzt sich gern unter Druck.
Es will sofort alles umsetzen, was als Mangel erscheint, und reagiert auf jedes Ungleichgewicht mit Aktionismus. Doch genau das führt selten weiter.
Das langfristige Selbst hingegen – das, was wir nicht unmittelbar spüren – kann Großes bewirken.
Wenn es wirklich langfristig denkt, konzentriert es sich auf wenige, wesentliche Punkte und setzt sie Schritt für Schritt, ruhig und beständig um.
Das Schöne daran: Es erfordert keine Eile. Du kannst langsam gehen.
Ein Beispiel aus meinem eigenen Leben
Der erste Bereich, mit dem ich mich wirklich intensiv beschäftigt habe, war finanzielle Sicherheit.
Diesen Schritt habe ich – bildlich gesprochen – zehntausendmal geübt.
Danach habe ich mich der inneren Ruhe gewidmet und auch diese zehntausendmal geübt.
Die erste Fähigkeit war dadurch nicht verloren, sie wurde durch eine zweite ergänzt.
Im nächsten Schritt habe ich begonnen, meine Beziehungen langfristig zu denken und zu pflegen.
Auch dort habe ich viele Wiederholungen erlebt – Momente des Lernens, Scheiterns und Wachsens.
Und wieder wurde nichts ersetzt, sondern erweitert.
Aktuell versuche ich, einen sportlichen und gesunden Körper zu erreichen, und übe diesen Schritt zehntausendmal.
Manchmal stehe ich im Fitnessstudio und merke, wie mein kurzfristiges Selbst das Ruder übernimmt.
Trotz eines Ziehens in der Schulter will ich die Übung durchziehen – einfach, weil sie auf dem Plan steht.
Dann meldet sich mein langfristiges Selbst und sagt:
Gönn deiner Schulter zwei, drei Wochen Pause. Denk über Jahre, nicht über Tage.
Was verändern schon ein paar Wochen Pause, außer dass sie die Chance erhöhen, dein Ziel wirklich zu erreichen?
Und manchmal flüstert es meinem kurzfristigen Selbst zu:
Du musst nur diese eine Übung jetzt machen. Nicht das Training von morgen, nicht das von übermorgen. Nur diesen Moment.
In solchen Momenten erinnere ich mich daran, dass es keine Eile braucht.
Langfristig zu denken bedeutet, sich Zeit zu geben.
Wenn sich alles miteinander verbindet
Die einzelnen Lebensbereiche wirken nicht isoliert. Sie greifen ineinander, verstärken und tragen sich gegenseitig.
Durch die Achtsamkeit bleibe ich beim Training ruhiger. Beides zusammen hat mich widerstandsfähiger gemacht.
Durch gute Beziehungen kann ich loslassen, was mich belastet, und habe einen freien Kopf für neue Schritte.
Und durch das, was ich bereits erreicht habe, wächst das Vertrauen, auch den nächsten Schwerpunkt anzugehen.
Vielleicht hast du manche dieser Bereiche schon gut im Griff, andere weniger.
Vielleicht fühlst du dich in einigen sicher und in anderen verloren – so geht es mir auch.
Egal, wo du gerade stehst, such dir den einen Bereich aus, der dir im Moment am wichtigsten erscheint, und übe ihn zehntausendmal.
Er muss hier nicht einmal Erwähnung gefunden haben. Vielleicht hast du etwas ganz anderes im Sinn?
Wie auch immer, Mit jedem Mal wird ein neuer Lebensanker mehr Teil von dir. Und dann geh weiter zum nächsten.
Und vergiss dabei die schönste Überraschung:
Es funktioniert – ganz ohne Eile.
Sanft mit sich selbst
Langfristig zu denken heißt auch, freundlich mit sich selbst zu bleiben.
Es wird Tage geben, an denen du dich überforderst, Fehler machst oder einfach keine Energie hast – und das ist in Ordnung.
Selbstfürsorge bedeutet, dir Pausen zu erlauben, nachsichtig mit dir zu sein und den Weg nicht an einem schlechten Tag zu messen.
Auch das ist Teil des Übens. Jeder Rückschritt, jedes Stolpern gehört dazu.
Wie bei Bruce Lees Angstgegner geht es am Ende nicht um Härte, sondern um Ruhe in der Wiederholung.
Ein anderer Blick auf die Zukunft
Vor Kurzem hat mich jemand gefragt, wo ich mich in zwei bis drei Jahren sehe.Eine typische Frage, die viele sich stellen.
Doch ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich den richtigen Fokus setzt.
Ich möchte dir einen anderen vorschlagen:
Wenn du heute beginnst, die wirklich wichtigen Beziehungen in deinem Leben zu pflegen – wie sehen sie dann in zwei oder drei Jahren aus?
Wenn du jetzt anfängst, auf deinen Körper zu achten und Stress zu meiden – wie steht es dann um deine Gesundheit?
Und wenn du dir heute innere Ruhe und Präsenz auf deine To-do-Liste schreibst – wäre es möglich, dass du in zwei, drei Jahren entspannter und gelassener bist?
Vielleicht geht es gar nicht darum, sich Ziele zu setzen, die oft mit Erwartungen verbunden sind.
Denn dadurch entsteht schnell ein Graben zwischen dem, was ist, und dem, was wir uns wünschen.
Je größer dieser Abstand, desto stärker der innere Druck. Und wenn ich eines gelernt habe, dann das:
Das Leben geschieht – manchmal wie eine Naturgewalt, unvermeidbar und unaufhaltsam – während wir ganz andere Pläne schmieden.
Nicht der Lebensplan trägt, sondern der Moment
Wenn ich heute – wie Bruce Lees Angstgegner – diese drei bis vier mir wirklich wichtigen Lebensbereiche immer und immer wieder regelmäßig auslebe, dann entfaltet sich in zwei bis drei Jahren genau das Leben, das ich mir wünsche.
Vielleicht sogar früher.
Segel setzen, nicht Ziele – und das richtige Leben entfaltet sich.
Kerntropfen
Die Einfachheit des Lebens
Ein gutes Leben ist oft viel einfacher, als wir denken. Wer sich auf das Wesentliche konzentriert, findet Ruhe, Tiefe und Gelassenheit – wie Bruce Lees Angstgegner, der eine Sache zehntausendmal übt.
Tiefe Beziehungen
Wahre Nähe entsteht nicht durch viele Kontakte, sondern durch wenige, echte Verbindungen. Wenn wir uns wirklich auf Menschen einlassen, wächst Vertrauen und das Gefühl, zuhause zu sein.
Gesundheit als Gewohnheit
Wohlbefinden entsteht nicht über Nacht, sondern durch langfristig gesunde Routinen. Wer auf Schlaf, Bewegung, Ernährung und Erholung achtet, stärkt sein langfristiges Selbst – auch wenn das kurzfristige manchmal lieber Chips will.
Innerer Frieden
Sich selbst zu spüren ist die Grundlage für alles. In der Stille – anfangs laut wie eine achtspurige Autobahn – finden wir Klarheit über die Fragen, die zählen: Wer bin ich, und was will ich?
Wachstum durch Wiederholung
Fähigkeiten entstehen nicht durch einmalige Motivation, sondern durch stetiges Üben. Jede bewusste Wiederholung stärkt das innere Netz aus Erfahrungen und macht uns handlungsfähiger in allen Lebensbereichen.
Was das Leben noch trägt
Wohlstand, Vertrauen, Sinn, Resilienz oder Ruhe – viele Lebensbereiche greifen ineinander. Spüre, was in dir resoniert, und erkenne, welche Säulen dein Leben wirklich tragen.
Ein Schritt nach dem anderen
Niemand muss alles gleichzeitig können. Das kurzfristige Selbst will schnelle Ergebnisse, das langfristige Selbst denkt in Jahren. Das Schöne daran: Es braucht keine Eile – du darfst langsam gehen.
Lernen am eigenen Beispiel
Jeder Fortschritt baut auf dem vorherigen auf. Finanzielle Sicherheit, innere Ruhe, Beziehungen, Gesundheit – jeder Bereich ergänzt den anderen. Auch Widerstände gehören dazu, und jeder Moment des Übens zählt.
Sanft mit sich selbst
Langfristig zu denken heißt, freundlich mit sich selbst zu bleiben. Fehler, Pausen und Rückschritte sind Teil des Prozesses. Wie bei Bruce Lees Angstgegner geht es am Ende nicht um Härte, sondern um Ruhe in der Wiederholung.
Wenn Zukunft aus dem Heute wächst
Zukunft entsteht nicht durch Ziele, sondern durch tägliches Tun. Wer heute die Segel setzt – in Achtsamkeit, Beziehungen und Selbstfürsorge – lässt das Leben sich ganz natürlich entfalten.
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