top of page

42 - Das eigene Ego - Freund, nicht Feind

  • Autorenbild: Ronny
    Ronny
  • vor 3 Tagen
  • 10 Min. Lesezeit

Die Gedankentropfen zum Hören


Denkst du, andere könnten auch von den Gedankentropfen profitieren? Hinterlasse eine Bewertung bei Spotify – es dauert nur wenige Sekunden und könnte viele inspirieren.


Das eigene Ego

 

WM-Finale 2022. Die letzte Minute läuft. 3:3 zwischen Argentinien und Frankreich. Ein langer Ball fliegt aus dem Mittelfeld nach vorn – direkt vor die Füße von Kolo Muani.

 

Neben ihm: Mbappé, völlig frei, bereit für den Pass ins leere Tor.

Ein einfacher Ball, ein Moment für die Ewigkeit. Frankreich wäre Weltmeister.

 

Doch Kolo Muani passt nicht. Er schießt selbst.

 

Der argentinische Torwart hält. Sekunden später ist das Spiel vorbei. Im Elfmeterschießen gewinnt Argentinien.

 

Kolo Muani hätte unsterblich werden können – wie Rahn, Brehme oder Götze.

Was hielt ihn davon ab, den Ball querzulegen und den sicheren Sieg einzufahren?

Sein Ego.

 

Kennst du Situationen, in denen dein eigenes Ego dir im Weg stand?

Dann ist dieser Gedankentropfen für dich.

 

Glück und Zufriedenheit
Das eigene Ego - Freund, nicht Feind

Was wir meinen, wenn wir vom Ego sprechen

 

Wenn wir von Ego sprechen, meinen wir meist dieses innere Ich-Gefühl.


Es umfasst alles, womit wir uns identifizieren – unsere Rollen, Verpflichtungen, Meinungen, Werte und die Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen.


Das Ego ist die Stimme, die sagt: „Ich habe recht.“, „Ich bin dieser und jener Meinung.“, aber auch: „Ich bin nicht gut genug.“ oder „Ich muss mich beweisen.“


Mehr noch: Es wirkt wie eine Brille, durch die wir die Welt wahrnehmen, deuten, einordnen und bewerten.

 

Freund, nicht Feind

 

Das Wort Ego klingt für viele sofort negativ.


Kaum hören wir es, schaltet sich – wie könnte es anders sein – unser eigenes Ego ein und bewertet.


„Egoistisch“ nennen wir andere, aber niemand möchte selbst so sein.


Und wenn wir es doch sind, fällt es uns gerade wegen unseres Egos schwer, das zuzugeben.

 

Doch das Ego ist nicht per se etwas Schlechtes – im Gegenteil.


Es ist eine Notwendigkeit der Natur, die uns überhaupt erst zu Individuen macht.


Ohne Ego hätten wir keine Richtung, keinen Antrieb, nichts, das uns motiviert, etwas zu erschaffen oder zu gestalten.


Ohne dieses innere „Ich“ wüssten wir nicht, wofür wir stehen, was wir wollen oder wofür wir einstehen.

 

Ein gesundes Ego ist sogar ein hohes Gut.


Es ermöglicht uns, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und in dieser Welt zu bestehen und manchmal auch, etwas in ihr zu bewegen.

 

Die zwei Kehrseiten des Egos

 

Das Ego entspringt tatsächlich einer egoistischen Natur.

 

Wir wollen Anerkennung, Erfolg, den begehrten Job, den Menschen an unserer Seite – oft aus selbstbezogenen Gründen.

 

Doch gerade dieses Streben führt dazu, dass andere von unserer Energie und unserem Antrieb profitieren.

 

Denn selbst wenn das Motiv egoistisch scheint, kann das Ergebnis wertvoll für viele sein.

 

Und wie groß ein Ego ist, kann stark variieren – ein extremes Beispiel dafür war Nikola Tesla.

 

Er wuchs in einer strengen Familie auf und verlor früh seinen Bruder.


Sein Geist war brillant, sein Ego riesig – vielleicht, weil er schon als Kind das Gefühl hatte, sich beweisen zu müssen.


Sein Ego wurde zum Motor für Erfolg, Disziplin und Überwindung.

 

Oft – wenn auch nicht immer, da es durchaus destruktive Formen gibt – sind die schöpferischen Leistungen dieser Egos in der Weltgeschichte von unschätzbarem Wert für die Entwicklung der Gesellschaft.

 

Ohne die Errungenschaften von Nikola Tesla und seinem Beitrag zum modernen Stromnetz, könnte ich diese Zeilen vielleicht noch gar nicht teilen.

 

Übrigens spiegelt der Kapitalismus genau diese zwei Seiten des Egos wider. Die selbstbezogene und die schöpferische Seite.

 

Das Ego: nützlich, gefährlich, menschlich

 

Das Ego ist also nichts Schlechtes – aber lass uns ehrlich sein:

 

Wie oft scheitern Projekte, weil jemand sein Ego nicht zügeln kann?

Wie oft gewinnt nicht die beste Idee, sondern ein verletztes Ego?

Wie oft leiden Teams unter Führungskräften, die ihr Ego nicht im Griff haben?

 

Und im Privaten?

Wie oft geraten wir in Streit – mit Partnern, Freunden, Familie – weil zwei Egos aufeinanderprallen?

 

Und schließlich:

Wie oft steht dir dein eigenes Ego im Weg?Wenn du deinen Zweifeln glaubst.

Wenn du Grenzen spürst, wo eigentlich keine sind.

 

Ego formt die innere Welt

 

Das Ego spielt sich in unserem Inneren ab.


Es prägt, wie wir denken, fühlen und die Welt wahrnehmen – der Bezugspunkt, um den sich unser Erleben ordnet.


Die Stimme, die sagt: „Ich fühle.“, „Ich denke.“, „Ich will.“

 

Doch das Ego ist nicht neutral. Es hat Vorlieben, Ängste und den Drang, recht zu behalten, dazuzugehören, bedeutsam zu sein.

Und genau daraus entstehen viele unserer inneren Empfindungen:

 

Neid – „Warum er und nicht ich?“

Scham – „Was denken die anderen über mich?“

Angst – „Ich darf nicht verlieren.“

Wut – „Wie kann man mir das antun?“

 

Und wenn wir uns das nicht bewusst machen, legen wir uns in zuverlässiger Regelmäßigkeit selbst Steine in den Weg.

 

Wenn das Ego mich packt

 

Auch mir stand – und steht – mein eigenes Ego immer wieder im Weg.


Zwar hat sich das deutlich verbessert, doch das Ego verschwindet ja nicht einfach.


Wenn es anspringt fühlt es sich an, als würde man einen wild gewordenen Drachen reiten, der einen jederzeit unkontrolliert durch die Luft schleudern könnte.

 

Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Prüfungslehrprobe vor vielen Jahren.


Nach der ersten Stunde traf ich mich mit meinen Kollegen und wollte stolz von meiner guten Note berichten.


Viel besser ging es kaum – doch es ging besser, und einer meiner Kollegen war besser.

In wenigen Momenten wandelte sich meine Freude in Neid.

 

Damals konnte ich das nicht zugeben. Heute geht das, auch wenn es schwerfällt.


Ich spürte den Drang, in der zweiten Stunde eine noch bessere Leistung zu zeigen, um am Ende die bessere Gesamtnote vorweisen zu können.


Wie getrieben, war ich genau darauf fokussiert. Mein Ego trieb mich an.

 

Auf der einen Seite war ich getrieben, neidisch und blendete alles aus.


Auf der anderen Seite profitierten die Schüler von einer guten Unterrichtsstunde– und davon, dass ich ein besserer Lehrer werden wollte.

 

Die zwei Kehrseiten des Egos!

 

Wenn Ego die Welt bewegt

 

Auch unser Wirtschaftssystem nutzt die Kraft des Egos – Wettbewerb, Ehrgeiz, Status.

Es ist leicht, das zu verurteilen.

 

Doch ohne diesen Antrieb gäbe es vieles nicht, was Fortschritt überhaupt möglich macht.

 

Das eigentliche Problem ist nicht das Ego selbst, sondern dass sich unsere Welt größtenteils aus dem unbewussten Ego heraus gestaltet.


So erleben wir seine beiden Gesichter – das schöpferische und das zerstörerische.

 

Wie viel friedlicher, gerechter und kreativer könnte die Welt sein, wenn wir die Mechanismen des eigenen Egos wirklich verstehen würden?


Wenn wir schon in der Schule lernen würden, mit dieser Kraft bewusst umzugehen.

 

Denn im Ego steckt eine enorme, konstruktive Energie.

Bewusst genutzt, kann sie aufbauen, verbinden, gestalten.

Unbewusst gelebt, könnte sie genau das zerstören.

 

Ego in stiller Verkleidung

 

Auch das bewusste „Ich bin ganz bescheiden“-Spiel ist oft nur eine feinere Form des Egos.

Man möchte gesehen werden – gerade dafür, dass man scheinbar nicht gesehen werden will.

 

Bescheidenheit ist heute ein Statussymbol.

Und genau darin liegt der subtile Trick des modernen Egos – es kleidet sich in Demut, um im Stillen bewundert zu werden.

 

Doch ob laut oder leise, prahlerisch oder zurückhaltend – das Ego bleibt dasselbe Prinzip:

der Wunsch, Bedeutung zu haben.

 

Und irgendwo in diesem Spektrum bewegen wir uns alle. Ohne Ausnahme.

 

Vom Kämpfen nach Aufmerksamkeit

 

Unser Ego entspringt oft alten Mustern

 

Heute verstehe ich zumindest, warum mich damals mein innerer, leicht durchgeknallter Drache durchs Klassenzimmer trieb.

 

Als Kind waren Aufmerksamkeit und Lob selten.


Ich musste darum kämpfen, und meine Waffe war der Wille, im Wettkampf zu bestehen.


Wenn ich jemanden besiegen konnte, gab es sie endlich – diese seltene, so kostbare Aufmerksamkeit!

 

Dieses innere Kind von damals ist noch heute in mir aktiv. Früher, als junger Kerl, war es besonders stark.


Jeder, der jemals mit mir ein Gesellschaftsspiel, Minigolf oder Bowling gespielt hat, weiß. wie unangenehm ehrgeizig das werden konnte.


Sorry an dieser Stelle!

 

Doch es macht Sinn sich mit diesen alten Strukturen zu beschäftigen und es führt zu einer spannenden Frage:

 

Welche frühen Muster nähren heute noch dein Ego?

 

Ein kurzer Abstecher in die Achtsamkeit

 

Eiine der wirksamsten Möglichkeiten, das eigene Ego wahrzunehmen und zu beruhigen, ist Meditation.

 

In der Meditation übst du, dich von dem zu lösen, womit du dich sonst identifizierst – deinen Gedanken, Gefühlen, Rollen und Geschichten.

 

Wenn das Ego leiser wird, gilt dies auch für das Ich-Bewusstsein, das ständig denkt, bewertet und kontrolliert.

 

Wahrnehmungen bleiben, doch sie verlieren ihre Bewertung – und damit ihre Macht über dich.

 

Was bleibt, ist oft Stille. Ruhe. Ein tiefer innerer Frieden.


In diesem Zustand kommt und geht das Ego – und du beobachtest es, ohne dich hineinzuziehen zu lassen.


So wird der einst wilde Ego-Drache entspannter. Er wird nicht länger dein Feind, sondern dein Freund.

 

Ego - Freund, nicht Feind

 

Wenn wir erkennen, dass jeder von uns ein Ego hat – und dass dieses Ego etwas Natürliches, Notwendiges und oft sogar Hilfreiches ist und wir sogar lernen können, es zu regulieren – dann bedeutet das auch für dich:

 

Du darfst ein Ego haben. Umarme es!


Vielleicht magst du damit beginnen, dein eigenes Ego nicht abzuwerten.Und vielleicht gelingt dir das auch beim Gegenüber.

 

Spoiler: Wir werden es trotzdem immer wieder tun – denn genau das ist das Werk des Egos.

 

Die eigentliche Frage ist:


Wie gehen wir danach damit um?

 

Reite den Drachen - Du kannst auf deinem Ego fliegen

 

Das Ego kann durchaus Feuer speien, Brücken verbrennen und Chaos anrichten.


Doch wenn es gebändigt ist, verwandelt sich etwas:


Du spürst die Kraft, die Energie, den Antrieb, den es in sich trägt.


Du kannst sie nutzen – in Momenten, in denen Mut, Durchsetzung oder Schutz gefragt sind – aber du bleibst am Zügel.

 

Du bemerkst vielleicht Wut, Ärger, Trauer oder Angst, doch aus der ruhigen Perspektive von oben erkennst du:


Auch das geht vorüber.


Die Macht des Egos ist noch da, aber sie schießt nicht mehr unkontrolliert hervor –sie fließt durch dich hindurch und du kannst sie gebündelt in eine sinnvolle Richtung lenken.

 

Und wenn dein Ego doch einmal zum wilden Drachen wird, hilft manchmal ein Schuss Humor.

Sag dir einfach: „Ah, jetzt redet mein Ego.“


Lass es schwätzen – und hör zu, bis es wieder die Klappe hält.

 

Wenn das Ego still wird

 

Blaise Pascal betonte einst:

„Die meisten Probleme der Menschen entstehen aus ihrer Unfähigkeit, still in einem Raum zu sitzen.“

 

Spannend wird es nämlich, wenn das Ego still wird.


Wenn die antreibenden Gefühle wie Neid, das Verlangen nach Anerkennung, Eifersucht, Ärger oder Wut zur Ruhe kommen – dann entsteht Raum für andere Empfindungen:


Liebe, Zuneigung, Dankbarkeit, Mitgefühl.

 

Dazu braucht es Mut, dem Ego wirklich ins Auge zu blicken. Licht ins Dunkel zu bringen.

Die ungeschönte Wahrheit zu sehen.

 

Dein Ego ist nicht die Wahrheit, aber es ist das Werkzeug, mit dem du deine subjektive Wahrheit erschaffst.

 

Die subjektive Brille, durch die du deine Welt wahrnimmst, wie jeder andere von uns auch.

Schau es an – roh, ohne Filter. Direkt, aber ohne Wertung.


Spüre, was in dir passiert, wenn dein Ego zum wilden Drachen wird.


Reagiere nicht – schau einfach hin.

 

In dem Moment, in dem du wirklich hinsiehst und es vollständig annehmen kannst, wie es ist, beginnt es, sich aufzulösen.


Was bleibt, ist innerer Frieden, Ruhe – und Raum für Liebe, Zuneigung, Dankbarkeit und Mitgefühl.

 

Es mag klingen wie ein Kalenderspruch.


Aber ich würde es nicht schreiben – und schon gar nicht teilen – wenn ich nicht wüsste:

Es funktioniert.

 


Kerntropfen

 

Kerntropfen

 

Was wir wirklich meinen, wenn wir vom Ego sprechen

Das Ego ist das innere Ich-Gefühl – all das, womit wir uns identifizieren: Rollen, Meinungen, Werte, Geschichten über uns selbst.Es ist die Stimme in uns, die sagt: „Ich denke“, „Ich fühle“, „Ich habe recht“.

 

Das eigene Ego – Freund, nicht Feind

Das Ego ist kein Gegner. Es gibt uns Identität, Orientierung und Antrieb.Es kann zerstören, aber auch erschaffen – im Kleinen wie im Großen.Ohne Ego gäbe es keinen Fortschritt, keine Verantwortung, keinen Gestaltungswillen.

 

Wenn das Ego übernimmt

Oft scheitern Dinge nicht an mangelnder Fähigkeit, sondern daran, dass jemand sein Ego nicht zügelt.Das Ego liebt den Sieg – selbst, wenn es dabei Verbindung und Vertrauen zerstört.

 

Was das Ego in uns bewegt

Das Ego ist der innere Bezugspunkt, um den sich Gedanken und Gefühle ordnen.Es erzeugt Emotionen wie Neid, Scham, Angst oder Wut – weil es die Welt ständig auf sich selbst bezieht.

 

Den eigenen Drache reiten

Auch mein Ego hat mich oft durch die Manege gejagt – getrieben, ehrgeizig, neidisch.Doch dieser Antrieb hat mich zugleich wachsen lassen.Das Ego ist nicht der Feind, sondern eine Kraft, die wir lernen sollten zu lenken.

 

Wenn Ego die Welt bewegt

Unser Wirtschaftssystem lebt vom Ego: Ehrgeiz, Status, Wettbewerb.Es ist leicht, das zu verurteilen – doch ohne diesen Antrieb gäbe es kaum Entwicklung oder Fortschritt.

 

Die feine Kunst, bescheiden zu prahlen

Auch das „Ich bin ganz bescheiden“-Spiel ist oft nur eine feinere Form des Egos. Bescheidenheit ist heute das neue Statussymbol

 

Der Drache in mir

Unser Ego entspringt oft alten Mustern.Mein inneres Kind kämpfte um Aufmerksamkeit – und tat es später noch immer.Wer das erkennt, versteht sein Ego, statt ihm ausgeliefert zu sein.

 

Den Drachen reiten

Das Ego lässt sich nicht besiegen – nur verstehen und lenken.Wie ein Drache kann es zerstören, aber gebändigt trägt es uns mit Kraft und Klarheit durchs Leben.

 

Umarme dein Ego

Ego ist kein Feind, sondern Teil unseres Menschseins.Wer es annimmt statt bekämpft, gewinnt Selbstverantwortung und innere Stärke.Du darfst ein Ego haben – die Frage ist nur, wer führt.

 

Wenn das Ego still wird

Wenn das Ego leiser wird, entsteht Raum für Liebe, Mitgefühl und Frieden.Dazu müssen wir ihm ins Auge blicken – ohne zu reagieren.„Die meisten Probleme der Menschen entstehen aus ihrer Unfähigkeit, still in einem Raum zu sitzen.“ – Blaise Pascal


Die 5 letzten Gedankentropfen








Findest du die Gedankentropfen wertvoll? Teile sie mit Freunden, Familie und Bekannten. Klicke auf "Teilen". Der Blog öffnet sich und du kannst entweder den gesamten Blog oder einzelne Artikel teilen.



Erhalte die Gedankentropfen jeden Samstagmorgen in deinem Postfach und sichere dir deine kostenlose Einführung in die Meditation.

Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie der Nutzung Ihrer Daten für die 'Wöchentlichen Gedankentropfen' zu. Ihre Daten bleiben sicher, werden nicht weitergegeben, und Sie können sich jederzeit abmelden. Datenschutz.

 


Kommentare


bottom of page