top of page
  • AutorenbildRonny

Es gibt für alles ein letzte Mal - Warum Vergänglichkeit das Leben wertvoll macht

In aller Kürze


Für alles gibt es ein letztes Mal: Ob ein Spaziergang mit deinen Eltern oder die Umarmung deines Kindes – irgendwann erlebst du diese Momente zum letzten Mal.


Vergänglichkeit des Lebens: Die bewusste Wahrnehmung der Endlichkeit des Lebens ermöglicht es, wertvolle Augenblicke im Alltag intensiver zu erleben und zu genießen, bevor sie vergehen.


Erlebe das Leben bewusst: Nutze deine Zeit, um die kleinen und großen Augenblicke im Alltag in vollen Zügen zu genießen, bevor sie vorbei sind.


 

Wenn du den Text lieber hören möchtest, klicke auf den Button "Audio". Du wirst zu meiner Substack-Seite weitergeleitet, wo du die Audiospur anklicken kannst.



 

Es gibt für alles ein letzte Mal

Warum Vergänglichkeit das Leben wertvoll macht


Paul Kanahithi: Ein Leben im Wandel


Paul Kanahithi war ein vielversprechender Neurochirurg und Schriftsteller. Beruflich war er sehr erfolgreich und richtete sein Leben nach seiner Karriere aus. Für seine Familie, seine Kinder und Freunde hatte er wenig Zeit. Dementsprechend vernachlässigt waren auch die Beziehungen zu ihnen.


Die unerwartete Diagnose


Eines Tages, im Alter von 36 Jahren, wurde bei Paul fortschreitender Lungenkrebs diagnostiziert. Paul wusste, dass er den Großteil seines Lebens bereits hinter sich hatte.


Ab diesem Zeitpunkt änderte sich seine Sicht auf das Leben deutlich. Plötzlich wurde jeder Moment, jeder Spaziergang mit seiner Frau, jedes Abendessen mit seinen Kindern zur wertvollsten Ressource überhaupt.


Alltagsstress: Ein bekanntes Phänomen


Kennst du das? Du bist nachts genervt, wenn dein Kind aus seinem eigenen Bett in dein Bett krabbelt und du um deinen wohlverdienten Schlaf fürchtest. Oder es ärgert dich, wenn deine Eltern im höheren Alter so viel Hilfe benötigen, weil du es zeitlich kaum unterbringen kannst?

Eine Herangehensweise, die dir helfen kann, den Ärger loszulassen, ist die Vorstellung, dass es irgendwann ein letztes Mal dafür geben wird.


Das letzte Mal: Eine unvermeidliche Realität


Es wird ein letztes Mal geben, dass dein Kind nachts in dein Bett krabbelt oder beim Überqueren einer Straße deine Hand nimmt.


Für deine Kinder gibt es ein gewisses Zeitfenster, in dem du die Lieblingsperson deines Kindes bist. In der Regel sind das die ersten 10-12 Lebensjahre. Früher oder später wirst du diese Position im Leben deiner Kinder an Freunde, Partner und schließlich an deine Enkelkinder abgeben müssen.


Irgendwann wirst du ein letztes Mal mit deinen Eltern spazieren gehen. Das sind die Menschen, die einst deine Lieblingsmenschen waren. Erinnerst du dich daran? Ich kann dir versichern, deine Eltern werden sich daran erinnern.


Ein letztes Mal wirst du den Garten mit deinen eigenen Händen pflegen oder Treppen steigen dürfen. Irgendwann wird auch dein Körper dazu nicht mehr in der Lage sein.



Es gibt für alles ein letztes Mal
Es gibt für alles ein letztes Mal

Die Illusion der unbegrenzten Zeit


Vielleicht unterliegst du einem Trugschluss, wenn du dir vorstellst, dass wir für alles ein Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Paul Kanahithi dachte unbewusst wohl auch, sein Ablaufdatum liege mindestens 40 Jahre in der Zukunft.


Er dachte, es würde noch genug Zeit für Familie und Freunde geben. In seinem Buch „When Breath Becomes Air“ berichtete er von seinen Erfahrungen. Es ist eine Leseempfehlung, aber nicht ohne Taschentücher!


Die vergänglichen Schätze des Alltags


Es liegt in unserer Natur, langfristige Zeiträume kaum wahrzunehmen und oft falsch einzuschätzen. Schon in einem früheren Gedankentropfen haben wir darüber gesprochen, warum wir die Langfristigkeit so leicht unterschätzen und uns stattdessen fast instinktiv auf kurzfristige Ereignisse fokussieren.


Es kann daher leicht passieren, dass wir uns nicht bewusst sind, dass die für uns wertvollen Momente im Leben irgendwann zu Ende gehen werden.


In unserem Eifer, den Alltag zu meistern, übersehen wir oft, dass diese Augenblicke begrenzt sind und unweigerlich ihr Ende finden. Vor allem vergessen wir manchmal sie zu genießen und wertzuschätzen.


Die letzte Vorlesung von Randy Pausch


Randy Pausch war ein Professor an der Carnegie Mellon University, der 2007 an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte. Er hatte noch wenige Monate zu leben und entschied sich dazu, seiner letzten Vorlesung folgenden Titel zu geben: „The Last Lecture“.


Das wirklich Spannende daran war die Wahl seines Untertitels: „Really Achieving Your Childhood Dreams“.


Seine Vorlesung wurde millionenfach angesehen, und sogar TV-Stationen berichteten darüber. Als man ihn fragte, warum er dieses Thema wählte, sagte er sinngemäß: „Ich habe nicht mit der Aufmerksamkeit gerechnet, ich wollte nur, dass meine Kinder später die Aufnahme sehen können.“

Seinen Gesundheitszustand erwähnte er während der Vorlesung kein einziges Mal.


Man kann nur spekulieren, warum er das Thema „Erreiche deine Kindheitsträume“ wählte. Ich kann mir jedoch sehr gut vorstellen, dass er seinen Kindern mitteilen wollte, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben. Was denkst du?


Was wir am Ende unseres Lebens bereuen


Bronnie Ware, eine australische Krankenschwester, die über mehrere Jahre in der Palliativpflege arbeitete, beschrieb in ihrem Buch: “Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.”


Einer der am häufigsten genannten Punkte war: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben, und nicht das Leben, das andere von mir erwarteten.“


Besonders berührend fand ich die Geschichte eines Mannes, der nicht in der Lage war, seiner Frau und seinen Kindern zu sagen, wie sehr er sie liebte, bis es zu spät war.


Der Wert des Augenblicks


Diese Geschichten sollen keine Traurigkeit hervorrufen. Sie sind ein Plädoyer für ein bewusstes Leben.


Ohne die Endlichkeit der Dinge würdest du den Wert und die Bedeutung nicht wahrnehmen können. So wie du hell und dunkel nicht voneinander unterscheiden könntest, wenn es nur eines davon gäbe.


Lebensfreude, Liebe, Nähe und Wertschätzung benötigen ihre Kehrseite: Trauer, Verlust, Schmerz und ihr Mindesthaltbarkeitsdatum. Letzteres kennen wir zum Glück nicht.


Das Bewusstsein der Endlichkeit

Wenn du dir bewusst machst, dass es für alles ein letztes Mal geben wird, bevor du es vermisst, kannst du diese Momente mehr wertschätzen und sie in vollen Zügen genießen.

Auch kann es dir helfen, deine Prioritäten zu sortieren. Durch das Bewusstsein der begrenzten Lebenszeit, kannst du dich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren.


Relativierung im Angesicht des Unendlichen


Astronauten der Internationalen Raumstation berichten manchmal davon, dass der Blick von außen auf die „kleine“ Erde in den unendlichen Weiten des Weltraums vieles relativiert.

Im Angesicht der Endlichkeit und Unendlichkeit, warum solltest du dich überhaupt noch über irgendetwas oder irgendjemanden ärgern?

Das Leben in vollen Zügen erleben


Das Leben ist nicht dazu da, sich nur zu ärgern – es ist vor allem da, um es in vollen Zügen zu genießen. Du hast diesen wunderbaren Körper, ausgestattet mit all deinen Sinnen.


Wir neigen dazu, uns über den eigenen Körper zu beschweren, ohne uns bewusst zu machen, welch unfassbares Geschenk dieser Körper eigentlich ist. Denn er erlaubt uns, all diese wundervollen Erfahrungen zu machen. Nur durch ihn können wir das Leben tatsächlich genießen.


Geh hinaus und erlaube dir, die Welt wirklich zu erleben. Spüre die nächste Umarmung deiner Liebsten bewusst und intensiv.


Genieße deine nächste Mahlzeit, fühle den Boden unter deinen Füßen bei deinem nächsten Spaziergang, lausche der Melodie eines Liedes oder der vertrauten Stimme eines geliebten Menschen.


Die Macht des Geistes: Vom Gedankenkarussell zur bewussten Lebensgestaltung


Auch den Geist nutzen wir regelmäßig eher, um uns in einem negativen Gedankenkarussell zu verlieren. Manchmal gefallen wir uns dabei sogar, weil wir das Leben so eindrucksvoll ertragen und bewundernswert leiden. Ein Thema für einen späteren Gedankentropfen.


Doch die Fähigkeit deines Geistes bietet so viel mehr Möglichkeiten, als nur Probleme zu sortieren. Beispielsweise kannst du dir der Tatsache bewusst werden, dass es eben für alles ein letztes Mal geben wird.


Dein Geist ermöglicht dir die Fähigkeit zur Kreativität, Planung, Abwägung und vielem mehr. Nur durch ihn kannst du überhaupt die Konzepte dieser Worte, die du gerade liest, erfassen.


Du kannst ihn dazu verwenden, um bewusst positive Gedanken zu kultivieren, neue Ideen zu entwickeln, Lösungen zu finden und deine innere Welt so zu gestalten, dass sie dich unterstützt und bereichert.


Dein Geist kann dir helfen, in schwierigen Zeiten Hoffnung zu bewahren, Dankbarkeit zu empfinden und Freude in den kleinen Dingen des Lebens zu finden – oder dich von ein paar weisen Worten wie diesen inspirieren zu lassen:

Das Leben ist zu ernst, um es zu ernst zu nehmen.

Bis zum nächsten Gedankentropfen!

 

Frühere Gedankentropfen:


 

Findest du die Gedankentropfen wertvoll? Teile sie mit Freunden, Familie und Bekannten. Klicke auf "Teilen". Der Blog öffnet sich und du kannst entweder den gesamten Blog oder einzelne Artikel teilen.


 

Erhalte die Gedankentropfen jeden Samstagmorgen in deinem Postfach und sichere dir deine kostenlose Einführung in die Meditation.

Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie der Nutzung Ihrer Daten für die 'Wöchentlichen Gedankentropfen' zu. Ihre Daten bleiben sicher, werden nicht weitergegeben, und Sie können sich jederzeit abmelden. Datenschutz.

 


Comentários


bottom of page