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43 - Füttere deinen Geist - und pflege deine innere Welt

  • Autorenbild: Ronny
    Ronny
  • 20. Dez.
  • 8 Min. Lesezeit

Die Gedankentropfen zum Hören


Füttere deinen Geist

 

Ernährung ist wichtig. Darüber herrscht weitgehend Einigkeit.

 

Wenn wir einen gesunden, fitten und ausgeglichenen Körper haben wollen, braucht es eine Ernährung, die ihn überwiegend gut versorgt.

 

Schokolade, Alkohol oder andere kleine Fluchten sind dabei nicht grundsätzlich problematisch. Entscheidend ist das Maß.

 

Wird der Körper jedoch überwiegend mit ungesunden Nahrungsmitteln gefüttert, gerät er leicht aus dem Gleichgewicht und wird anfälliger für Beschwerden und Krankheiten.

 

Viele von uns haben begonnen, das nicht nur zu erkennen, sondern auch danach zu handeln.

 

Wir gehen ins Fitnessstudio, schwimmen oder treiben andere Sportarten, um den Körper für den Alltag zu stärken.

 

Ein kollektives Bewusstsein ist entstanden. Es ist selbstverständlich geworden, auf den Körper zu achten.

 

Doch was ist mit unserem Geist?

 

Glück und Zufriedenheit
Füttere deinen Geist

Gesundheit endet nicht beim Körper

 

Als Menschen im 20. Jahrhundert begannen, aus gesundheitlichen Gründen zu joggen, wurden sie oft belächelt.

 

Sie waren in der Minderheit, und man fragte sich, wohin sie eigentlich unterwegs seien.

 

Bewegung hatte einen Zweck zu erfüllen – Arbeit oder Leistung – nicht Selbstfürsorge.

 

Ein Bewusstsein für die Bedeutung von Ausdauertraining für die Gesundheit war kaum vorhanden.

 

Ähnlich erlebe ich es heute im Umgang mit dem Geist. Das Bewusstsein wächst, keine Frage.

 

Und doch wurden Menschen, die vor zehn oder zwanzig Jahren Achtsamkeit oder Meditation praktizierten, oft schräg angeschaut.

 

Auch heute liegen Vorstellung und tatsächliche Bedeutung dieser Praxis noch häufig weit auseinander.

 

Ein Gedanke am Rand

 

Eine kurze Nebenbemerkung: Meine Vermutung ist, dass die bewusste Sorge um den Körper lange belächelt wurde, weil der Körper in den Generationen zuvor vor allem eines war – ein Werkzeug für Arbeit.

 

Die meiste Energie floss in das körperliche Funktionieren im Alltag, bis Maschinen den Körper Schritt für Schritt entlasteten und überhaupt erst Raum für ein neues Körperbewusstsein entstand.

 

Etwas Ähnliches geschieht nun mit dem Geist. Für viele von uns ist er nahezu gänzlich in den Alltag eingebunden.

 

Seine Aufmerksamkeit, Kreativität und Problemlösefähigkeit fließen fast vollständig in das Funktionieren der Gesellschaft.

 

Künstliche Intelligenz könnte diesen Zustand verändern. Viele sehen darin vor allem ein Risiko.

 

Darin steckt jedoch auch eine große Chance – die Möglichkeit, den Geist von reiner Funktion zu entlasten.

 

Zurück zum Kern des Gedankens.

 

Was würde geschehen, wenn wir den Geist ebenso bewusst in den Fokus von Gesundheit stellen würden wie den Körper?

 

Was entspräche auf geistiger Ebene jenen körperlichen Zumutungen, die wir gut kennen – Alkohol, Nikotin, Schlafmangel oder eine dauerhaft schlechte Ernährung?

 

Die heutigen geistigen Zumutungen und womit wir unseren Geist regelmäßig ernähren sind:

 

Stress, ein ständig kreisendes Gedankenkarussell, Ängste, Pessimismus, negative Nachrichten, Katastrophenszenarien, permanente Reizüberflutung und Dopaminfallen.

 

Dabei fällt mir auf, dass in unserer Zeit viele Menschen den Eindruck haben, die Welt sei ein schlechter Ort und alles werde immer schlimmer. Dem widerspreche ich.

 

Für mich ist die Welt grundsätzlich ausbalanciert – mit einer Tendenz zur Besserung und mit Aufs und Abs, ähnlich wie an der Börse.

 

Bereits im Gedankentropfen Weltvertrauen, statt Weltschmerz sind wir auf dieses Thema eingegangen.

 

Wahlfreiheit im Inneren

 

Ein entscheidender Punkt dabei ist:

 

Körperliche Zumutungen betrachten wir als optional.

 

Auch wenn es uns nicht immer leichtfällt, körperlich gesund zu leben – die Versuchungen lauern in jedem Supermarktregal – wissen wir doch, dass wir eine Wahl haben.

 

Bei geistigen Zumutungen ist das anders. Sie gelten für viele als gegeben, als unvermeidlicher Teil des Alltags.

 

Doch genau das sind sie nicht. Auch sie sind optional. Wir können sehr wohl beeinflussen, womit wir unseren Geist nähren – und womit nicht.

 

Optional heißt dabei nicht, alles vermeiden zu können, sondern bewusst zu wählen, wie viel Raum wir dem Ganzen geben.

 

Pflege der Innenwelt

 

Vielleicht ist es an der Zeit, eine Art inneren Wächter zu installieren – eine Instanz, die darauf achtet, womit dein Geist konfrontiert wird und womit nicht.

 

Wie ein Stadthalter, der prüft, wer die Mauern deiner Innenwelt passieren darf und wer draußen bleibt.

 

Vielleicht ist es ebenso an der Zeit, im Geist wieder nach Balance zu suchen.

 

Den Zumutungen mindestens genauso viele wohltuende, nährende Inhalte entgegenzustellen – eher mehr.

 

Und so für eine überwiegend gesunde geistige Ernährung zu sorgen.

 

Wie könnte eine gesunde geistige Ernährung aussehen?

 

Zunächst geht es darum, geistige Zumutungen zu reduzieren – ähnlich wie bei der körperlichen Gesundheit.

 

Sie sind nicht grundsätzlich schlecht. Auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift.

 

Negative Nachrichten aus Medien und sozialen Netzwerken lassen sich bewusst begrenzen.

 

Ich habe damit vor etwa zwei Jahren begonnen und die Erfahrung gemacht:

 

Wenn wirklich etwas Wichtiges geschieht, erreicht es dich ohnehin.

 

Auch permanente Empörung darf weniger Raum bekommen.

 

Wir leben in einer Zeit, in der sich viele Menschen gerne an Reizfiguren abarbeiten und Aufregung zum Dauerzustand wird.

 

Ein weiterer Punkt ist das Gedankenkarussell. Unser Geist produziert ununterbrochen Gedanken, von denen sich viele Tag für Tag wiederholen.

 

Das lässt sich nicht vollständig abstellen, aber beeinflussen.

 

Es braucht etwas Training und bewusste Veränderung – ähnlich wie körperliche Bewegung dabei hilft, einen schmerzfreien Rücken zu entwickeln.

 

Hilfreich kann es außerdem sein, den Kontakt zu sogenannten Energiesaugern zu reduzieren.

 

Aus Pflichtgefühl verbringen wir oft Zeit mit Menschen, die uns mehr kosten als geben. Du darfst hier Grenzen setzen.

 

Ein wichtiger blinder Fleck bleibt dabei:

 

Manchmal sind wir selbst für andere Energiesauger. Auch das im Blick zu behalten, gehört zur Balance.

 

Nicht zuletzt lohnt es sich, Dopaminfallen zu begrenzen.

 

In Maßen sind sie unproblematisch, doch die ständige Reizüberflutung durch Informationen und Impulse ist eine echte Zumutung für den Geist.

 

Ängsten und Pessimismus lässt sich bewusst etwas entgegensetzen. Die meisten Dinge, vor denen wir uns fürchten, treten nie ein.

 

Und wie ein altes chinesisches Sprichwort sagt: Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als sich über die Dunkelheit zu beklagen.

 

Was könnte deine Kerze sein, dein inneres Gegengewicht? Vielleicht Optimismus. Vielleicht Zufriedenheit. Vielleicht etwas ganz anderes.

 

Es gibt viele weitere Möglichkeiten. Doch das Prinzip ist klar – und was deinen Geist belastet, weißt du selbst am besten.

 

Innere Ressourcen aufbauen

 

Nach dem Reduzieren geistiger Belastungen ist es an der Zeit, den Geist gezielt zu stärken.

 

Das beginnt mit geistigem Training – dem Gegenstück zum körperlichen Training.

 

Dafür gibt es viele Ansätze und Methoden, die heute weit verbreitet sind.

 

Meine eigene Herangehensweise ist die Meditation beziehungsweise Achtsamkeit, die ich – richtig angewendet – für eine der wirkungsvollsten Formen dieses Trainings halte.

 

Im Kern geht es darum, den Geist zunächst von übermäßigen Zumutungen zu entlasten.

 

Das geistige Glas gewissermaßen zu leeren, damit es wieder aufnahmefähig wird.

 

Denn erst dann lassen sich Ressourcen aufbauen – innere Kräfte, die auch durch die dunkleren Seiten des Lebens tragen können.

 

Diese Ressourcen sind nichts Abstraktes. Man kann sie kultivieren und trainieren.

 

Neben Meditation und Achtsamkeit gibt es viele andere Wege, den Geist zu nähren und zu stärken.

 

Ehrliche, offene Verbindungen zu vertrauten Menschen können ebenso nährend sein wie Inhalte, die den Geist berühren oder ihn auf einer intellektuellen Ebene anregen.

 

Auch die Verbindung von Körper und Geist durch Bewegung – etwa beim Sport, Yoga oder Schwimmen – kann stabilisierend wirken.

 

Für viele Menschen entsteht geistige Nahrung zudem in der Natur, in Momenten von Stille und Ruhe oder im einfachen Sein, ohne etwas erreichen zu müssen.

 

Ebenso können Tätigkeiten, bei denen der Geist frei wird, eine tiefe Wirkung entfalten:

 

Gartenarbeit, Puzzlen, Handwerken oder andere ruhige, wiederholende Aktivitäten.

 

Es gibt viele solcher Zugänge – entscheidend ist, was für dich spürbar nährt.

 

So gewinnt der Geist auch in Zeiten von Belastung an Stabilität und wird wieder fähig, das Positive wahrzunehmen.

 

In die eigene Balance finden

 

Beides lässt sich dem Geist bis zu einem gewissen Grad antrainieren – ähnlich wie wir auch dem Körper Schritt für Schritt mehr Widerstandskraft und Stabilität beibringen können.

 

Eine hilfreiche Möglichkeit, den heutigen Gedankentropfen praktisch umzusetzen, besteht darin, sich der eigenen geistigen Zumutungen zunächst bewusst zu werden.

 

Im Alltag kannst du aufmerksam beobachten, welche Impulse von außen und von innen dein Geist als belastend empfindet.

 

Es kann hilfreich sein, diese wahrgenommenen Zumutungen festzuhalten – zumindest jene, die besonders stark ins Gewicht fallen – und ihnen auf einer Skala von eins bis zehn eine Intensität zuzuordnen.

 

Im nächsten Schritt ließe sich dem gegenüberstellen, welche geistigen Ressourcen und welche Formen positiver geistiger Nahrung bereits vorhanden sind.

 

Auch diese können auf derselben Skala eingeschätzt werden.

 

Wenn du beide Seiten zusammenzählst, bekommst du ein erstes Gefühl dafür, wie viel Balance in deinem Inneren bereits vorhanden ist – und wo es noch Spielraum gibt.

 

Was nährt dich?

 

Vielleicht möchtest du am Ende dieses Gedankentropfens ein paar Fragen mit in deinen Alltag nehmen.

 

Womit fütterst du deinen Geist an einem gewöhnlichen Tag?


Welche Formen geistiger Nahrung empfindest du eher als Zumutung oder Belastung?


Welche dieser Zumutungen lassen sich realistisch reduzieren oder ganz loslassen?


Und welche geistigen Ressourcen könntest du aufbauen, trainieren und kultivieren, um mehr Stabilität und Balance in dein Inneres zu bringen?

 

Vielleicht lohnt es sich auch, einen weiteren Gedanken mitzunehmen:

 

Wie eng hängen körperliche und geistige Zumutungen eigentlich zusammen?

 

Letztlich geht es in diesem Gedankentropfen darum, dem Geist denselben Stellenwert zu geben wie dem Körper – zumindest in einer entscheidenden Hinsicht:

 

der Frage, womit wir ihn nähren. Denn eines ist klar.

 

Wenn wir nicht bewusst entscheiden, was unseren Geist füttert, wird es unsere Außenwelt für uns tun.


Kerntropfen

 

Körperbewusstsein

Für viele von uns ist es selbstverständlich geworden, auf Ernährung, Bewegung und Maß zu achten. Wir wissen, dass ein gesunder, belastbarer Körper kein Zufall ist, sondern das Ergebnis bewusster Entscheidungen im Alltag.

 

Gesundheit endet nicht beim Körper

So wichtig der Körper ist, unsere innere Verfassung prägt unser Leben mindestens genauso stark. Gedanken, Gefühle und innere Haltung beeinflussen, wie stabil, zufrieden und verbunden wir uns fühlen.

 

Neues Bewusstsein braucht Zeit

Gesundheitsbewusstsein entsteht nicht über Nacht. Wie körperliche Selbstfürsorge früher belächelt wurde, galten auch Achtsamkeit und Meditation lange als ungewöhnlich oder missverstanden.

 

Vom Funktionieren zur Fürsorge

Über Generationen hinweg waren Körper und Geist vor allem dafür da, zu funktionieren. Erst mit zunehmender Entlastung entsteht Raum, sie nicht nur zu nutzen, sondern bewusst zu pflegen.

 

Geistige Zumutungen

Der Geist ist täglichen Belastungen ausgesetzt. Dauerstress, Ängste, negative Nachrichten, Grübelschleifen und ständige Reize wirken auf ihn ähnlich wie ungesunde Ernährung auf den Körper.

 

Wahlfreiheit im Inneren

Viele dieser geistigen Zumutungen erscheinen unvermeidlich. Doch auch hier gibt es Spielräume. Nicht alles lässt sich vermeiden, aber vieles lässt sich dosieren, begrenzen und bewusster gestalten.

 

Der Wächter der Innenwelt

Innere Balance entsteht, wenn wir achtsam auswählen, womit wir unseren Geist konfrontieren. Nicht jeder Impuls, nicht jede Nachricht und nicht jede Stimmung muss ungefiltert in unsere Innenwelt gelangen.

 

Reduktion schafft Raum

Weniger Reizüberflutung, weniger Empörung und weniger Dauerablenkung schaffen Platz. Erst wenn der Geist entlastet ist, kann er wieder aufnahmefähig werden.

 

Den Geist nähren

Meditation ist ein möglicher Weg, den Geist zu stärken, aber nicht der einzige. Ehrliche Beziehungen, Bewegung, Natur, Kreativität, Stille oder einfache Tätigkeiten können ebenso nährend wirken.

 

Bewusstheit bringt Balance

Indem wir wahrnehmen, was belastet und was stärkt, entsteht Orientierung. So kann innere Stabilität wachsen – auch dann, wenn das Leben herausfordernd wird.


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